Jetzt ist die Batterie wohl am Ende. Obwohl wir über Nacht am Netz hingen und die Box das grüne Lämpchen zur Anzeige des Ladens anhatte, tut der Motor keinen Mucks, als wir kurz vor sieben losfahren wollen. Meine Idee, die Zeltstangen als Überbrückung zu verwenden funktioniert nicht, wahrscheinlich leiten die nicht - oder wenigstens nicht richtig. Und auch die Idee, das eine Verlängerungskabel zweckentfremdet umzugestalten, bringt nichts. Was hilft, ist der traditionelle Weg: Jemand kommt mit seinem Landcruiser angefahren, stellt per Starthilfekabel die Verbindung zu uns her und schon läuft auch unser Motor.
Auf halber Strecke nach Leonora liegt ein toter Adler am Seitenstreifen, ich halte kurz an und nehme ihm drei Federn weg. Die äußeren Schwungfedern sind leider ganz fest mit dem Kadaver verbunden, da ist nichts zu machen. Auch die, die ich mitnehme, sind eindrucksvoll genug. Wenig später überholen uns die Helfer von heute früh, drei Männer etwa in unserem Alter, sie sind aus Queensland und reisen in zwei Fahrzeugen durch die Gegend, weil sie noch nie hier waren.
Vor der VI in Leonora treffen wir sie wieder, sie warten auf Informationen. Denn die VI hat noch geschlossen, obwohl sie schon lange geöffnet sein sollte. Ich telefoniere einstweilen mit Bianca, sie gibt den Batteriewechsel frei, ich kann selbst nach einem Mechaniker suchen. Hier gibt es einen, am Ortseingang war eine Werbung. In der VI bekomme ich auch gleich die Wegbeschreibung, ganz einfach. Und doch lande ich beim Falschen, denn es gibt zwei „mechanical repairs, electricity“, genau gegenüber voneinander. Nun gut, David, zu dem ich gehe, sieht sich die Sachlage an, macht die notwendigen Messungen und stellt fest, dass die Batterie wirklich hinüber ist. Er wundert sich, dass es noch die erste ist, dabei ist der Troopie schon fast 2 Jahre alt. Er hat auch einen Ersatz vorrätig, geschickt. Beim Herausheben der alten Batterie verbrennt David sich fasst die Finger, so heiß ist sie auf dem Stück seit Leinster geworden. Davids Hündin freut sich derweil über ein paar Streicheleinheiten. Knapp dreißig Minuten später ist alles wieder in Ordnung. Alles? Weiß man nicht, aber zumindest wissen wir von nichts.
Kurz nach Mittag sind wir in Laverton, wo wir gleich das „Great beyond“ ansteuern. Heute kostet die Hall of Fame of Western Australian Explorers keinen Eintritt, weil an der Multimediaanlage, auf der der einführende Film gezeigt wird, einiges nicht in Ordnung ist. Aber die Informationen, um die es uns geht, bekommen wir. Außerdem lasse ich mir erklären, wie ich die Mt. Well Rd finde und erfahre dabei auch gleich, dass der Track in einigermaßen brauchbarem Zustand ist, Anfang und Ende sind gut, nur ein etwa 70 km langes Stück zwischen Mt. Well Rd und Yarri Rd ist etwas anspruchsvoller. Die junge Frau in der Visitor Info schien zu wissen, wovon sie spricht.
Der Caravanpark ist recht uneben, aber wir kommen einigermaßen zurecht. Der Wind hat auch ein Einsehen mit uns und hört rechtzeitig auf. Dafür gibt es hier Mozzies!
Aufgrund eines Posts in Facebook kam gerade der ganze Ärger wegen unseres Haushalts (den der Lutherkirche) wieder hoch. Ich verstehe immer noch nicht, wieso wir die Überschüsse in die Rücklagen stecken müssen, aber unseren Haushalt nicht ausgleichen dürfen, obwohl die Rücklagen deutlich über den Limits liegen. Das ist doch niemandem verständlich zu machen - und macht mir halt immer wieder schlaflose Nächte. Vielleicht hätte ich mich doch nicht zur Kandidatur bereit erklären sollen?
Heute habe ich nicht fotografiert und deshalb kann ich heute kein Foto posten. Das heißt, dieser Beitrag bleibt heute rein Text.
Unsere Position ist 28-37-29 / 122-24-19, Höhe 460m.
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