Unsere Position hier in Coral Bay (nicht, dass ich es wieder vergesse!): 23-8-37 / 113-46-1 Höhe 10m.
Der Wind hat deutlich nachgelassen, schon am späteren Abend, so dass es eine ruhige Nacht war. Kurz vor fünf wache ich auf, weil draußen ein Auto hält. Der Fahrer bereitet sich auf einen Powernap vor. Schon eineinhalb Stunden später macht er sich auf die Weiterfahrt. Von Sonnenaufgang ist noch nichts zu sehen, klar, wir sind fast maximal weit im Westen, dafür steht noch immer der Vollmond am Himmel. Dennoch stehe ich gut 20 Minuten später endgültig auf. Es ist kühl, 15 Grad sagt mein iPhone. Da wirkt sich auch der mittlere Wind gleich ziemlich aus. Zum Frühstück ist es warm genug, aber wir halten uns nicht übermäßig lange damit auf und sind schon bald unterwegs.
Immer näher kommen wir dem Tropic, der Moment, wo wir sogar formal die Tropen verlassen, lässt sich nicht mehr lange hinauszögern. Jedesmal, wenn wir zum Ningaloo fahren, kommt eine Kaltfront mit Starkwind an. Das war zumindest 2014 und 2016 so und heuer scheint es wieder so zu sein. Deshalb fahren wir gar nicht erst nach Exmouth und in den Cape Range NP, sondern biegen direkt nach Coral Bay ab.
Nein, es gibt keine Sonderangebote, denn „it‘s still peak season“. Auch die beendeten Schulferien ändern daran nichts, denn es ist hier allemal wärmer als in Melbourne oder Adelaide, sagt die junge FrU an der Rezeption. Und so buchen wir zwei Nächte im bislang teuersten Caravan Park dieser Reise. Immerhin, wir können uns die vier freien Plätze vor der Buchung ansehen und stellen fest, dass für uns diesmal nur der ohne Strom in Frage kommt, denn es ist der einzige, der einigermaßen eben ist.
Die Wartezeit bis zum eigentlichen Checkin - denn der beginnt eigentlich erst um 11 Uhr - überbrücken wir, indem wir zum Supermarkt gehen und die Gasflasche füllen lassen. Stolze $18,- muss ich dafür bezahlen, das ist das 4,5 fache dessen, was ich in Broome löhnen musste. Nun ja, wir sind in Coral Bay und it‘s still peak season. Da ist die zweistündige Quadtour mit $115,- , die ich für morgen Mittag buche, geradezu ein Schnäppchen (plus 60 für Brigitte als Passagier). Die Tour muss allerdings noch bestätigt werden, noch liegen nicht genügend Buchungen vor.
Das Wasser sieht richtig gut aus, aber es ist kalt, zu kalt zum Baden. Wahrscheinlich hat der starke und frische Westwind (mehr als 40 km/h) eine kalte Strömung mitgebracht.
Das Abendessen nehmen wir im Freien neben dem Troopie ein, aber dann ziehen wir uns doch in die Campkitchen zurück und spielen Skibbo.
Dienstag, 14. Oktober
Und auch zum Frühstück lockt die Campkitchen. Wir sind so spät dran - ich habe mich erst kurz nach sechs in die Kälte getraut, dass die Küche schon geputzt ist. Hier drinnen ist es recht angenehm. Die Campkitchen hat durch einen Upgrade echt gewonnen. Schade ist nur, dass es zwar zwei Spülen gibt, die sich aber den Zulauf teilen, und dass nur ein Herd da ist. Angesichts der vielen Camper hier in Coral Bay ist das zu wenig, denke ich.
Ein Spaziergang führt mich quer über die Dünen zum Hafen und am Strand entlang wieder zurück zum Platz. Es gibt nichts besonderes zu sehen, „nur“ Landschaft und Meer.
Kurz nach 12 stehen wir an der Theke im Zentrum, um uns für die gebuchte Tour einzutragen. Ich gehe noch mal zurück und hole die Phototasche, die Kamera würde sonst vermutlich stark leiden.
Dann geht es los. Wir sind nur zu siebt - da ist unser Leiter, Stuart, bereits mitgezählt. Also vier Quads, denn alle drei Frauen sind Passagier. Direkt nach Coral Bay geht es nach rechts Richtung Süden, aber nicht über die asphaltierte Straße, sondern über den Track daneben x der strotzt vor Korrugation. Alles von den Quads? Kreuz und quer geht es über Dünen - natürlich nur da, wo die Strecke freigegeben ist - und immer wieder am Strand entlang. Die Pause ist hoch über dem Strand an einer Steilküste. Turtle sind gelegentlich im Wasser zu sehen, aber sie kommen nicht wirklich heraus und so bleiben sie nur Schemen. Dafür hat eine Falkin ihr Nest direkt unter der Klippe gebaut, die drei Jungen, etwa drei Wochen alt, sind neugierig, aber zurückhaltend. Die Mama Sitz eine Klippe weiter und wartet ab, was passiert. Kaum sind wir weitgehend weg, fliegt sie zum Nest. Je länger wir fahren, desto sicherer werde ich. Interessant: Als wir die Tour 2016 gemacht haben, lies uns der damalige Leiter an der großen Düne oben anhalten und hielt einen Vortrag, wie da jetzt runterzufahren sei. Stuart hält kurz an, bis alle aufgeschlossen haben, dann fährt er runter und wir alle, einer nach dem anderen, hinterher. Nach zwei Stunden sind wir zurück, schön war‘s, aber ein bisschen kurz. Oder andersherum, wir standen zu lange an der Klippe, Dünnbier dem starken Wind ist die Kraft der Sonnenstrahlen nicht mehr feststellbar und prompt habe ich einen leichten Sonnenbrand im Gesicht, das normalerweise vom Hut geschützt ist.
Nachmittags ein Wechsel der Gefühle, denn in der Sonne ist es zu gefährlich (UV-Index heute 11,2!), im Schatten zu kalt. Also setzen wir uns nach einer Weile auf die Sitze im Troopie - zum Aufwärmen. Glücklicherweise lässt rechtzeitig zum Kochen der Wind so weit nach, dass wir nicht in die Campkitchen umziehen müssen.
Dorthin gehen wir allerdings zum Spülen und anschließend wie gestern zum Kartenspiel. Ich bleibe danach sitzen und lese, bequemer als in der Fahrerkabine ist es allemal und wärmer als vor dem Auto ebenfalls.
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