Pünktlich um 07.28 Uhr stehen wir vor dem Tor und harren der Dinge, die auf uns zukommen. Und sie kommen in Form eines Kleinbusses mit Andrew am Steuer. Wir sind die ersten, am Ende sind neun Passagiere im Bus, nur ein Platz bleibt frei. Vier Paare, ein Kind, Thea (10).
Wir werden auf zwei Flugzeuge verteilt, Thea und ihre Pflegeeltern reisen zusammen mit uns. Brigitte und ich kommen ganz nach hinten, vor uns sind Thea und Colin, vorne neben Rhys, dem Piloten, sitzt Carol. Dann geht es los, straight ENE, fast genau nach Ostnordosten. Wir überqueren die Dampierhalbinsel und den daneben liegenden Sund und erreichen so den nahezu unberührten Teil der Kimberley. Hier lebt niemand, das muss ein Paradies sein für Tiere. Aber auch hier steigt Rauch auf, offensichtlich ein Burning, ausgelöst per Hubschrauber.
Jetzt, etwa eine Stunde vor Niedrigwasser, sind die Falls nicht so beeindruckend, aber ich kann mir gut vorstellen, wie dieser Strom sich bei hohem Wasserstand aussieht. Nördlich von hier ist eine Mine, mitten in sonst unberührter Natur. Bei wirtschaftlichen Interessen gibt es keinen Naturschutz mehr. Das angebaute Eisenerz geht direkt per Schiff nach China.
Über Bucchaneer Archipelago fliegen wir nach Cape Leveque. Immer, wenn irgendetwas Besonderes zu fotografieren ist, bin ich zu langsam, oder es ist etwas vor der Linse oder ich kann den Apparat nicht recht in Stellung bringen, das stört mich, weil die Bilder entweder nicht so werden, wie ich mir das vorgestellt habe oder gar nicht erst zustande kommen. So ist es auch beim Anflug auf Cape Leveque. Gerade, als die roten Felsen ins Bild gekommen wären, legt Rhys das Flugzeug auf die Seite - nichts ist‘s mit einer Luftaufnahme.
Dafür macht er unten, bei Kooljaman, von uns eine Mehrfachaufnahme, ein Panoramabild, auf dem Brigitte und ich jeweils drei Mal zu sehen sind. Das muss ich mir auch beibringen, aber das bedarf viel Übung.
Da wir immer noch etwa Niedrigwasser haben, ist das Schwimmen nicht ganz so schön. Auch habe ich mir den Fuß an einem Felsen aufgerissen. gut, dass es hier weder Crocs noch Sharks gibt. Als Entschädigung gibt es im Restaurant Lunch, die Nichtvegetarier bekommen Fisch und Chips. Vermutlich durch das Umbuchen - wir waren eigentlich für Dienstag eingetragen, wurden aber, weil jemand anderes ausgefallen ist, gefragt, ob wir schon heute fliegen können - ist untergegangen, dass Brigitte Laktoseintolerante Vegetarierin ist. Als Rhys sieht, dass ich den Fisch nehme, bestellt er für Brigitte ein neues Essen.
An der Stelle an Point Coulombe, wo wir vor sechs Jahren drei Nächte standen, steht auch jetzt ein Fahrzeug. Die Küste ist ziemlich stark besucht derzeit.
Der Nachmittag vergeht ziemlich schnell, obwohl wir uns kaum von unserem Auto wegbewegen. Ich versuche, mit Resound Kontakt aufzunehmen, verspreche mir allerdings nicht viel davon. Die App startet an, bleibt aber in der Initialisierungsphase stecken, der Steuerungsteil ist nicht zu sehen, soweit kommt es nicht, auch nicht nach langer Wartezeit. Das passiert, seit ich am 4. Oktober den anstehenden Update vom 23. September eingespielt habe. Und jetzt habe ich keinerlei Steuerungsmöglichkeiten und entsprechend auch nur eingeschränktes Hören. Vermutlich bleibt das so, bis wir wieder in Deutschland sind.
8. Oktober
Nein, nicht ganz. Resound hat zwar, wie erwartet, nicht auf mein Mail reagiert, also kam von dort auch keine Lösung. Ich habe dann die App ganz entfernt von meinem iPhone und neu installiert. Jetzt sind zwar meine Favoriten, also die angepassten Einstellungen für verschiedene Zwecke verloren, aber das ist nicht so tragisch, da ich sie ja ohnehin nicht mehr aufrufen konnte. Mit den Neuinstallation funktioniert jetzt wieder alles.
Mit dem ersten Bus, also dem um 07.52 Uhr, fahren wir zum Gantheaume Point. Also eigentlich nur zum Racecourse, dort müssen wir aussteigen und den Rest des Wegs gehen. Die Strecke ist ganz frisch gegradered, letzte Woche war sie noch in schlimmem Zustand. Als Fußgänger merkt man‘s nicht. An Anastacia‘s Pool versuche ich mich darin, ein Bild mit zwei Brigittes zu machen und siehe da, es funktioniert grundsätzlich, auch wenn die Sonne die eine Brigitte etwas im Dunkeln stehen lässt. Dann machen wir uns auf den Weg nach Norden, nach Cable Beach. Vorbei an vielen geparkten Autos am Südende des Strands gehen wir immer an der Wasserkante entlang. Der Sand ist so fest, dass wir keine Spuren hinterlassen, die das Meer dann auswischen würde. Nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder an unserem Troopie. Ziemlich lange für die 9 km, aber da sind ja auch die Klettereien an Gantheaume Point und verschiedene Fotostops mitgezählt.
Am frühen Nachmittag gehen wir dann zu dem Buddhaschrein in der Nähe. Zu früh, denn er ist erst ab 16.00 Uhr bereit für Gäste. So sehen wir uns in der Zwischenzeit im nahegelegenen Willie Creek Showroom Perlen und Schmuckstücke aus Perlen an. Jede der Pinktata Maxima kann bei sachgemäßer Behandlung im Laufe ihres Lebens vier Perlen produzieren. Jede Perle braucht zwei Jahre vom Implantieren des Nukleus bis zur Reife.
Brigitte macht als Beilage zum Abendessen Linsenpatties am BBQ in der Náhe unseres Stellplatzes. Abgesehen davon, dass sie das Gerät etwas zu spät einschaltet und dann nicht so lange warten will, gelingen sie gut.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell auf Reisen die Zeit vergeht. Noch zwei Nächte, dann brechen wir schon wieder auf nach Süden; und dann sind es nur noch drei Wochen bis zum Abflug nach Singapore. Es fängt schon wieder an: Nur noch, zum letzten Mal,... Dabei bin ich froh, hier sein zu dürfen.
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