Es ist ein gutes Gefühl, sich hinters Steuer zu setzen und den Motor zu starten ohne Angst, dass sich nichts tut. Aber dann mache ich ihn wieder aus, weil wir noch ein paar Worte mit unseren Nachbarn wechseln. Zwei Schweizer, deren einjährige Australienrundreise demnächst endet. Eigentlich erzählen sie nicht viel, sie redet mehr darüber, dass sie zurück möchte, er sagt fast nichts.
Die Mt. Weld Road ist nirgendwo ausgeschildert, auch nicht außerhalb von Laverton. Und es gibt auch keinen Hinweis, dass die Strecke nach Kalgoorlie über diesen Weg 35 km kürzer ist als über Leonora und den Goldfields Hwy. Ja, es gibt noch nicht mal einen Hinweis, dass dieser Track überhaupt nach Kalgoorlie führt. Er ist in erstaunlich gutem Zustand, weil an der Strecke mehrere Minigunternehmen angesiedelt sind. Gold, Nickel, das sind die Objekte der Begierde und es scheint soviel davon da zu sein, dass es für viele reicht.
Ruhepause |
Bei der Durchfahrung von Lake Carey ist dann erstmal Schluss mit den Minengesellschaften, für etwa 60 km geht es durch Stationland. Aber wie lange noch? Castle ist fast keines zu sehen, nur gelegentlich mal frische Droppings. Und wir kommen an einer abgesoffenen Goldmine vorbei. Ich denke, dass sie nichts mehr erbracht hat und deshalb aufgegeben wurde. Wenn aber das Grundwasser nicht mehr abgepumpt wird, läuft das System schnell voll. Und das ist hier der Fall.
Aufgegebene Goldmine |
Auch die Yarri Road ist in sehr gutem Zustand, nur ganz selten gibt es mal eine Andeutung von Corrugation. Dafür hat sich die Vegetation geändert. Höhe Eukalypten bestimmen das Bild, darunter wachsen mittellose Akazien und, eine Überraschung, erstaunlich viele Desert Kurrajong. Und aufgefüllt wird das Bild von Mulgabüschen und Malleesträuchern. Nur nach Fauna halten wir vergeblich Ausschau.
Desert Kurrajong |
In Kalgoorlie steuern wir Hannah Street an, stellen den Troopie ab und gehen zur Visitor Information, um einen Stadtplan zu holen. Ein kleiner Einkauf bei Coles, der allerdings nicht ganz für einen Tankvoucher reicht. Auf dem Weg zum Caravan Park in Boulder, der aber dennoch Kalgoorlie im Namen trägt, halten wir bei einer Tankstelle und füllen die Tanks. Trotz 1750 km seit dem letzten Tanken (in Carnarvon) passen nur 150,3 l in die Tanks, das ergibt einen Schnitt von 8,6 l / 100 km - das habe ich mit einem Landcruiser noch nie geschafft. Mir ist auch nicht ganz klar, wie das passieren konnte. Klar, ich bin sehr zurückhaltend gefahren und habe nur selten die Kraft des Motors genutzt.
Wir mieten uns gleich für zwei Nächte ein, denn dieser Platz ist es wert. Es gibt - besser, es gab vor drei Jahren - eine sehr gute Campkitchen und ein großes Schwimmbecken. Das Wasser ist allerdings ziemlich frisch. Und das Leitungswasser schmeckt nach Hazchem. Nun, das wird hier überall so sein. Dafür sind wir in der Nähe des Flugplatzes und damit in Fußgängerentfernung von einer Mall. Was mir nicht so schmeckt ist der Hinweis, das Auto abzuschließen und die Schlüssel mitzunehmen. Gibt es hier am Ende ein Problem?
Die Campingküche ist so gut wie sie war und deshalb nutzen wir sie zum Kochen und auch zum Essen. Zwar müssen wir alles hertragen, aber das Auto steht nur vier Plätze vom Eingang entfernt. Es ist allerdings ziemlich laut in der Küche, weil das Blechdach den Schall reflektiert. Nach nur vier Tagen sind die Batterien meiner Hörgeräte am Ende.
Ja, so war es.
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