Beim Aufstehen ist ein merkwürdiges Licht: Der Himmel ist bis auf einen blauen Streifen im Osten - durch den uns die Sonne beim Frühstück wärmt - dicht bewölkt.
Die große Gruppe, die die Mitte des Grasplatzes belegt hatte mit ihrer Wagenburg formiert sich gegen sieben zur Abfahrt. Da muss alles seine Ordnung haben, es geht nicht, dass einer nicht an seinem richtigen Platz steht oder sich gar vorzudrängeln scheint! Das wirkt ziemlich deutsch, obwohl wir vermutlich die einzigen Deutschen sind. Zumindest einer der Fahrer empfindet das als lächerlich und äußert sich entsprechend.
Über die Fahrt gibt es wenig zu sagen, es geht alles seinen Gang. Wir halten am Roadhouse Belyanda Crossing, hier kostet die Toilettenbenutzung 2 $, aber es gibt eine ausreichende Begründung dafür. Auch in Clermont machen wir eine Pause, dort stehen etliche Roadtrains und bieten Gelegenheit zum Fotoshootings. Denn inzwischen haben sich die Wolken weitgehend aufgelöst und die Sonne lacht vom Himmel. Besonders warm ist es aber nicht, gerade so, dass ich noch in T-Shirt und Shorts rumlaufen kann.
Wieder wechselt der Bewuchs relativ oft zwischen Savanne und Wald, dann wieder Buschland. Dort Ist die Straße gesäumt von blühenden Wattlebüschen, traumhaft schön. Die Büsche sehen aus wie Ginsterhecken in der Languedoc oder Forsythien in Deutschland. Aber es sind Wattle. Auch die Rinder bieten wieder den gewohnten Anblick: Brahmanrinder in grau oder hellbraun. Manche sind wohlgenährte, andere sehen eher verhärmt aus. Je mehr wir uns unserem heutigen Ziel nähern, desto mehr Agrikultur ist zu sehen: Baumwolle, Getreide, Mais. Letzterem bekommt das Klima aber scheinbar nicht besonders gut.
In Emerald kommen wir bei wieder halbwegs bedecktem Himmel und 23 Grad C an. Unser Stellplatz ist ziemlich genau auf dem Tropic of Capricorn, dem südlichen Wendekreis. Wir stehen auf 23-31-14 S, 148-10-3 O.
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