Thursday, August 29, 2019

Doon Doon Roadhouse, 29. August

Inzwischen ist zwar schon der 30., aber nicht in Europa...

Eben habe ich alles, was ich am Nachmittag getippt habe, gelöscht - natürlich nicht absichtlich, aber ärgerlich ist das schon. Es gibt in den Notizen auch weder eine „sind Sie sicher“ Abfrage noch ein Rückgängig. 

Am Sonntag um kurz vor fünf beginnt die Dämmerung und dann kommt auch schon bald die Sonne raus. Das ist etwas ungewohnt seit den letzten vier Wochen. Langsam kommt Leben auf den Platz. Die anderen haben sich heute Nacht durch die Feiergesellschaft gestört gefühlt, ich habe nichts davon mitbekommen. 
Nachdem wir uns in Kununurra für einen Stellplatz auf Ivanhoe entschieden und den auch gleich gebucht haben, fahren wir zusammen zum Ivanhoe Crossing und machen dort Aufnahmen. Viele andere haben die gleiche Idee, so muss man sich anstellen, um rüberfahren zu können. 
Eigenartige Preispolitik beim Ivanhoe Village Caravan Park: Unpowered kostet 17 $ pP, powered 35 $ für zwei Personen, also nur 1 $ mehr. Dazu kommt, dass es für powered ein „stay 4 nights, pay 3“ Angebot gibt, für unpowered aber nicht und dass zweitens die Plätze ohne Stromanschluss ganz in der Sonne liegen, wir aber zwei wunderbar schattige Plätze belegen.
Wäsche waschen und aufhängen, tippen und ganz allgemein „rumbosseln“, Wäsche wieder abhängen, ganz schnell vergeht der Nachmittag.
Heute gibt es das erste gemeinsame Abendessen, wenn auch nicht alle von Äpfeln mit Reis und Zwiebeln begeistert sind.

Unsere heutige Position ist 15-46-14 / 128-43-52, also nur unwesentlich anders als gestern, aber 50 m höher. Das bleibt natürlich so für die nächsten Tage.

Am Montag besuchen wir zu Fuß Kununurra und vergnügen uns in verschiedenen Geschäften. Ansonsten ist wie gestern Rumhängen, schwimmen im Pool, Daddeln und Unterhaltung angesagt. Zum Essen gibt es ein Dreigängemenu: Bunter Salat; Möhren mit Pasta an glasierten Zwiebeln und Datteltomaten und danach Honigmelone vom lokalen Produzenten. Dazu haben wir einen südaustralischen Shiraz.
Wir sind inzwischen schon so an die hiesigen Verhaltensweisen angepasst, dass wir alle um halb neun im Bett sind.

Denn schon um 5 klingelt am Dienstagmorgen der Wecker. Bereits um 05.30 Uhr steht vorne an der Pick Up Area der Bus bereit, der uns zum Flughafen bringen soll. Aber wir müssen warten, denn ein Ehepaar, das einen anderen Flug gebucht hat, fehlt noch. In ihren Unterlagen steht, dass sie um 6 abgeholt werden. Dumm gelaufen.
Und so sitzen wir erst um Viertel nach sechs in dem siebensitzigen Flieger, der uns über den Lake Argyle nach Purnululu und über die Argyle Diamond Mine zurück nach Kununurra bringen soll. Lake Argyle ist beeindruckend, vor allem, wenn man sich vor Augen hält, dass der Damm, der diesen riesigen Stausee erzeugt hat, nur knapp 100 m breit ist. Welche Folgen der Damm für die Ureinwohner und die Fauna hatte, lässt sich denken. So hat der Ord durch die Regulierung seine wechselnden Wasserstände verloren, sacred spots der Miriguma people sind dauerhaft überschwemmt, dafür gibt es keine Barramundi mehr - ein traditionelles Essen der lokalen Aboriginals. Heutzutage hängen sie in Ansiedlungen wie hier herum und berstreuen die leeren (Bier-) Dosen in der Gegend und werfen die Weinflaschen hinterher. Sehr traurig! Bungle Bungle dagegen ist aus der Luft eher enttäuschend. Von unten sind die Hügel wirklich beeindruckend und auch der Bischof von Broome hat in seiner Osterpredigt 2013 begeistert von seiner Woche im Nationalpark mit Überflug berichtet, aber von oben fehlt doch das Flair. Vielleicht liegt das auch an unserem Piloten, der ziemlich hoch geflogen ist. Beim Anflug auf den Flugplatz in K. überfliegen wir Ivanhoe Crossing, das ist ein nettes Add On. 
Später sind wir wieder in Kununurra, Georg, Brigitte und ich machen einen Ausflug zu Kelly‘s Knob, um von dort oben den Ausblick auf K. und die Umgebung zu genießen. Zwei Jungs, einer aus Estland, einer aus Belgien, sprechen uns an und wir können Ihnen Tipps geben für ihre geplante Reise über die Gibb River Road und weiter nach Westen.
Kununurra von Kelly‘s Point aus gesehen. 
Mittwoch ist noch mal ein Ruhetag. Für Georg ist der wahrscheinlich zu viel, aber wir brauchen diese paar Tage zum Ausruhen, Luft holen und zur Ruhe kommen. Kurz vor dem Beginn des Kochens, die Zutaten sind schon geschnitten, der Salat ist gerichtet, der Zitronensaft steht bereit, stelle ich fest, dass eine der zwei eingeplanten Avocados schlecht ist. Also gehe ich zu IGA und kaufe eine neue. Zumindest kann mir niemand mangelnden Einsatz vorwerfen.

Heute morgen stehen wir wie üblich kurz nach fünf auf, frühstücken und packen alles zusammen, um dann zu warten, bis um 09.00 Uhr Coles aufmacht, denn wir müssen alles einkaufen, was wir für die nächsten drei Wochen brauchen. Warum wir das nicht schon gestern gemacht haben? Weil wir die Zelte nicht zusammenklappen wollten.
Nach zwei Stunden ist alles eingekauft und in die Autos geladen, jetzt müssen wir warten, bis das „Thirsty Camel“ um 12.00 Uhr seine Pforten öffnet. Die drei örtlichen Liquorshops dürfen erst Mittag aufmachen, Verordnung der Stadtverwaltung. Und es gibt nur eine Packung Bier pro Person und Tag.
Viertel nach 12 sind wir unterwegs zu unserem heutigen Tagesziel, dem Doon Doon Roadhouse auf 16-18-30 / 128-14-50 / 130m. Eine nagelneue Campkitchen mit guten Geräten, aber (noch) ohne Ausstattung erwartet uns und macht es uns leicht, uns zu einer kostenlosen Sunsettour anzumelden. Allerdings findet sie, obwohl angekündigt, nicht statt, die beiden Führerinnen mussten zu einer Beerdigung nach Wyndham. Aber wir bekommen den Ford Falcon des Landlords und eine Wegbeschreibung. Der Blick ist wirklich großartig und die Kletterei, um den Berg zu erklimmen, macht mir viel Spaß.
Zusammen wird gekocht, dann essen wir zusammen unbelebten uns bald ins Bett, denn es ist frisch heute Abend. Nun ja, wir sind wieder 80 km weiter im Süden.
Sunset near Doon Doon

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