Friday, August 30, 2019

Halls Creek, 30. August - vorläufiges Ende der Zivilisation

Eigentlich nur unserer westlichen Zivilisation, weil wir eben daran gewöhnt sind, festen Strukturen zu folgen. Ab morgen folgen wir einem Track, den andere vorgegeben haben, auf dem wir aber im Wesentlichen auf uns selbst gestellt sind und der nur in der Gemeinschaft bewältigt werden kann. 2.000 km liegen vor uns, zwei Wüsten (Great und Little Sandy Desert) mit vielen zu überquerenden Dünen (bis zu 1.500 werden geboten) liegen vor uns und niemand weiß, wie lange wir brauchen werden. Immerhin gibt es auf halber Strecke eine Community mit Tankstelle. 

Heute lassen wir es noch mal langsam angehen, zwischen dem Aufstehen und dem Losfahren liegen 3 1/2 Stunden. Zeit zum Lesen, Zeit für Spiele auf dem iPad. Das Abbauen und Zusammenpacken nimmt nur einen Bruchteil der Zeit in Anspruch. Kurz vor sechs - die Sonne schickte bereits erste warme Strahlen, ohne die Luft zu erwärmen - hatte es 8 Grad C, als dann die Sonne etwas höher stand, waren es schnell doppelt so viele und bei der Abfahrt kann ich locker auf das Hemd verzichten.
Auf halber Strecke nach Halls Creek liegt das nächste Roadhouse, Warnum, dort ist unser erster Halt vereinbart. Es trifft sich gut, dass dort gerade Kraftstoff angeliefert wird, dadurch kommen wir mit dem Trucker ins Gespräch. Er zeigt uns dann, auf welch kleinem Raum er mit diesem Ungetüm mit immerhin drei Einheiten drehen kann. Leider ist es mir nicht gelungen, ihn dabei zu filmen, weil ich den virtuellen Knopf nicht richtig gedrückt habe.
Kraftstoffanlieferung Warnum Roadhouse
Der Highway unterliegt Verbesserungsmaßnahmen, sprich, wir müssen eine Baustelle passieren. 8 Kilometer, also nichts besonderes, fahren wir neben der eigentlichen Fahrbahn, die aber nicht mehr existiert, her.
Black Falcon


ÖPNV anno dazumal
In Halls Creek tanken wir. beide Fahrzeuge haben im Schnitt weniger als 10 l auf 100 km gebraucht, seit wir von K. losgefahren sind (35,77 und 35,52 l haben in die jeweiligen Tanks gepasst).
Nach dem Settle gehen wir noch mal ins den Ort, ich möchte noch ein paar Datteltomaten kaufen, die sind gestern vergessen worden, und Georg sucht nach einem USB-Kabel. Klappt alles.
Nach dem Abendessen und vor dem Spülen gibt es eine Aussprache mit Planung für morgen. Dann wird es schnell ziemlich kühl, um 20.00 Uhr Ortszeit ist die Lufttemperaturen bereits auf 17 Grad C gefallen, also ist Zeit ins Bett zu gehen.

Unsere Position heute ist 18-13-39 / 127-40-3 / 420m

Thursday, August 29, 2019

Doon Doon Roadhouse, 29. August

Inzwischen ist zwar schon der 30., aber nicht in Europa...

Eben habe ich alles, was ich am Nachmittag getippt habe, gelöscht - natürlich nicht absichtlich, aber ärgerlich ist das schon. Es gibt in den Notizen auch weder eine „sind Sie sicher“ Abfrage noch ein Rückgängig. 

Am Sonntag um kurz vor fünf beginnt die Dämmerung und dann kommt auch schon bald die Sonne raus. Das ist etwas ungewohnt seit den letzten vier Wochen. Langsam kommt Leben auf den Platz. Die anderen haben sich heute Nacht durch die Feiergesellschaft gestört gefühlt, ich habe nichts davon mitbekommen. 
Nachdem wir uns in Kununurra für einen Stellplatz auf Ivanhoe entschieden und den auch gleich gebucht haben, fahren wir zusammen zum Ivanhoe Crossing und machen dort Aufnahmen. Viele andere haben die gleiche Idee, so muss man sich anstellen, um rüberfahren zu können. 
Eigenartige Preispolitik beim Ivanhoe Village Caravan Park: Unpowered kostet 17 $ pP, powered 35 $ für zwei Personen, also nur 1 $ mehr. Dazu kommt, dass es für powered ein „stay 4 nights, pay 3“ Angebot gibt, für unpowered aber nicht und dass zweitens die Plätze ohne Stromanschluss ganz in der Sonne liegen, wir aber zwei wunderbar schattige Plätze belegen.
Wäsche waschen und aufhängen, tippen und ganz allgemein „rumbosseln“, Wäsche wieder abhängen, ganz schnell vergeht der Nachmittag.
Heute gibt es das erste gemeinsame Abendessen, wenn auch nicht alle von Äpfeln mit Reis und Zwiebeln begeistert sind.

Unsere heutige Position ist 15-46-14 / 128-43-52, also nur unwesentlich anders als gestern, aber 50 m höher. Das bleibt natürlich so für die nächsten Tage.

Am Montag besuchen wir zu Fuß Kununurra und vergnügen uns in verschiedenen Geschäften. Ansonsten ist wie gestern Rumhängen, schwimmen im Pool, Daddeln und Unterhaltung angesagt. Zum Essen gibt es ein Dreigängemenu: Bunter Salat; Möhren mit Pasta an glasierten Zwiebeln und Datteltomaten und danach Honigmelone vom lokalen Produzenten. Dazu haben wir einen südaustralischen Shiraz.
Wir sind inzwischen schon so an die hiesigen Verhaltensweisen angepasst, dass wir alle um halb neun im Bett sind.

Denn schon um 5 klingelt am Dienstagmorgen der Wecker. Bereits um 05.30 Uhr steht vorne an der Pick Up Area der Bus bereit, der uns zum Flughafen bringen soll. Aber wir müssen warten, denn ein Ehepaar, das einen anderen Flug gebucht hat, fehlt noch. In ihren Unterlagen steht, dass sie um 6 abgeholt werden. Dumm gelaufen.
Und so sitzen wir erst um Viertel nach sechs in dem siebensitzigen Flieger, der uns über den Lake Argyle nach Purnululu und über die Argyle Diamond Mine zurück nach Kununurra bringen soll. Lake Argyle ist beeindruckend, vor allem, wenn man sich vor Augen hält, dass der Damm, der diesen riesigen Stausee erzeugt hat, nur knapp 100 m breit ist. Welche Folgen der Damm für die Ureinwohner und die Fauna hatte, lässt sich denken. So hat der Ord durch die Regulierung seine wechselnden Wasserstände verloren, sacred spots der Miriguma people sind dauerhaft überschwemmt, dafür gibt es keine Barramundi mehr - ein traditionelles Essen der lokalen Aboriginals. Heutzutage hängen sie in Ansiedlungen wie hier herum und berstreuen die leeren (Bier-) Dosen in der Gegend und werfen die Weinflaschen hinterher. Sehr traurig! Bungle Bungle dagegen ist aus der Luft eher enttäuschend. Von unten sind die Hügel wirklich beeindruckend und auch der Bischof von Broome hat in seiner Osterpredigt 2013 begeistert von seiner Woche im Nationalpark mit Überflug berichtet, aber von oben fehlt doch das Flair. Vielleicht liegt das auch an unserem Piloten, der ziemlich hoch geflogen ist. Beim Anflug auf den Flugplatz in K. überfliegen wir Ivanhoe Crossing, das ist ein nettes Add On. 
Später sind wir wieder in Kununurra, Georg, Brigitte und ich machen einen Ausflug zu Kelly‘s Knob, um von dort oben den Ausblick auf K. und die Umgebung zu genießen. Zwei Jungs, einer aus Estland, einer aus Belgien, sprechen uns an und wir können Ihnen Tipps geben für ihre geplante Reise über die Gibb River Road und weiter nach Westen.
Kununurra von Kelly‘s Point aus gesehen. 
Mittwoch ist noch mal ein Ruhetag. Für Georg ist der wahrscheinlich zu viel, aber wir brauchen diese paar Tage zum Ausruhen, Luft holen und zur Ruhe kommen. Kurz vor dem Beginn des Kochens, die Zutaten sind schon geschnitten, der Salat ist gerichtet, der Zitronensaft steht bereit, stelle ich fest, dass eine der zwei eingeplanten Avocados schlecht ist. Also gehe ich zu IGA und kaufe eine neue. Zumindest kann mir niemand mangelnden Einsatz vorwerfen.

Heute morgen stehen wir wie üblich kurz nach fünf auf, frühstücken und packen alles zusammen, um dann zu warten, bis um 09.00 Uhr Coles aufmacht, denn wir müssen alles einkaufen, was wir für die nächsten drei Wochen brauchen. Warum wir das nicht schon gestern gemacht haben? Weil wir die Zelte nicht zusammenklappen wollten.
Nach zwei Stunden ist alles eingekauft und in die Autos geladen, jetzt müssen wir warten, bis das „Thirsty Camel“ um 12.00 Uhr seine Pforten öffnet. Die drei örtlichen Liquorshops dürfen erst Mittag aufmachen, Verordnung der Stadtverwaltung. Und es gibt nur eine Packung Bier pro Person und Tag.
Viertel nach 12 sind wir unterwegs zu unserem heutigen Tagesziel, dem Doon Doon Roadhouse auf 16-18-30 / 128-14-50 / 130m. Eine nagelneue Campkitchen mit guten Geräten, aber (noch) ohne Ausstattung erwartet uns und macht es uns leicht, uns zu einer kostenlosen Sunsettour anzumelden. Allerdings findet sie, obwohl angekündigt, nicht statt, die beiden Führerinnen mussten zu einer Beerdigung nach Wyndham. Aber wir bekommen den Ford Falcon des Landlords und eine Wegbeschreibung. Der Blick ist wirklich großartig und die Kletterei, um den Berg zu erklimmen, macht mir viel Spaß.
Zusammen wird gekocht, dann essen wir zusammen unbelebten uns bald ins Bett, denn es ist frisch heute Abend. Nun ja, wir sind wieder 80 km weiter im Süden.
Sunset near Doon Doon

Sunday, August 25, 2019

Samstag, 24. August

Viel haben wir heute nicht vor, mag sein, dass ich deshalb „verschlafen“ habe, erst um 7 wache ich auf. Mit dem üblichen Morgenablauf wird es 10 vor 9, bis wir - ausnahmsweise als letzte - den Campground verlassen.
Die Lagune beim Headquarter ist fast eingetrocknet und deshalb sind auch nur sehr wenige Tiere da - und die haben ob ihrer hohen Fluchtdistanz nichts besseres zu tun als bei unserer Ankunft wegzuhoppeln bzw. -fliegen. 

Der Quaratine Control an der Grenze zu Western Australia (WA) fallen die restlichen Kräuter aus Montville zum Opfer „They may not be dry enough.“ Durch die Zeitumstellung, NTzeit ist 1 1/2 Stunden vor WAzeit, haben wir scheinbar gewonnen, dafür geht die Sonne fast diese 1 1/2 Stunden früher unter heute z.B. um 17:13h. 
Sonnenuntergang in Wyndham
Erst in Kununurra fällt uns auf, dass heute Samstag ist. Außerdem ist in Wyndham Pferderennen, hoffentlich bekommen wir einen Platz für unsere Übernachtung. Wir kaufen ein paar Lebensmittel, erkundigen uns in der Visitor Information - die ich als viel größer in Erinnerung hatte - nach dem Zustand der Parry Creek Road (ist gut) und fahren weiter. Am zweiten Teil des Ivanhoe Crossing spielt eine Familie im Wasser, mitten auf der Straße. Dass es hier die gefährliche Art Krokodile gibt und dass sie auf einer Straße sind, kümmert sie nicht, sie haben ja auch ihr Auto mittendrin geparkt. Ich komme gerade so vorbei. 
Gut ist anders, aber der Zustand der Straße ist gut erträglich. Nach knapp einer Stunde steht ein Mercedes Sprinter oder so am Rand, der Hinterreifen fehlt, die Felge ist noch drauf. Da sehe ich mich veranlasst zu helfen. Das allerdings gestaltet sich schwierig, denn erstens haben die beiden „aged people“ keine Ahnung und zweitens wollen sie bei allem mitreden. Mit dem Jack komme ich zurecht, aber dann fehlt der passende Schlüssel um die Radmuttern zu lösen, unserer passt nicht. Ich will schon aufgeben, da hält Brigitte einen vorbeifahrenden Wagen an, der Fahrer sagt nicht viel, sondern holt seinen Akkuschlagschrauber heraus und, als das nicht reicht, Rostlöser und einen Hebel und schon ist der alte Reifen runter. Jetzt weiß allerdings erstmal niemand, wie man den Ersatzreifen unter dem Wagen losbekommt. Doch auch das lässt sich mit vereinten Probieren lösen. 
Als wir beim Marglu Billabong ankommen, steht dort der andere Helfer, der mit dem Schrauber, und ist dabei, seinen Reifen zu wechseln. Ich helfe auch hier und werde mit einem Bier und einem Gespräch belohnt. 
Das Billabong bietet einer großen Zahl von Vögeln einen Lebensraum. Sogar ein Salty soll hier eingeschlossen sein, das lässt sich aber nicht sehen.
Dann sind wir in Wyndham und checken auf dem örtlichen Campingplatz ein. Nach dem Zeltaufbau muss ich zuerst den Staub der verschiedenen Aktionen abwaschen.

Während der Vorbereitungen zum Abendessen meldet sich Georg, sie sind auf dem Weg nach Kunanarra. Dann stellt sich heraus, dass beim Ivanhoe-Platz, den wir favorisieren, das Büro geschlossen hat, also kommen sie nach Wyndham. Essen können wir ihnen jetzt allerdings nicht mehr bieten.

Unsere heutige Position ist 15-28-52 / 128-6-50 auf Meereshöhe. 

Freitag, 23. August

Wir lassen uns heute viel Zeit, dabei war ich schon um 6 zum Duschen gegangen. Die vielen Vögel in den - für Aufnahmen viel zu hohen - Bäumen brauchen viel Aufmerksamkeit, das geht an anderem verloren. So wird es acht, bis ich ans Zusammenpacken denke. 
Gestern habe ich für die Strecke von Top Springs bis zum Viktoria Hwy den Reifendruck abgesenkt, das wollen wir jetzt rückgängig machen. Aber weder die Tankstelle beim Hotel noch die nebenan haben einen Anschluss dafür. Eine Nachfrage bestätigt das, ich muss zu einer Werkstatt. Na gut, aber so leicht ist sie nicht zu finden. Timber Creek ist doch größer als erwartet.
Die Zebra Rock Mine hat geöffnet! Zum ersten Mal, seit wir hier her kommen und von den Steinen wissen, hat die Mine offen. Also verlassen wir den Viktoria Hwy und fahren hin zum Empfang. Um selbst einen Stein aus dem Berg holen zu können, unter Anleitung natürlich, müssten wir zwei Stunden warten. Dazu sind wir nicht bereit und so bleibt es bei Einkäufen.
Ein paar Kilometer später sind wir im Keep River National Park und dort auf dem Weg zum Jarnem Camp Ground, unserem heutigen Ziel. Die Straße, oder besser der Track, ist in einem erbärmlichen Zustand, das war sie zwar schon immer, aber es hätte sich ja was ändern können. Dafür ist der Walk zum Outlook und zu Nibli Gap um so schöner.

Dann erwartet uns wieder einer dieser unübertrefflichen Sternenhimmel, wie ich sie eigentlich nur hier erlebt habe. Es gibt eben keinerlei störende Lichter in der Umgebung.

Erstaunlich, was so ein paar Minuten weiter südlich ausmachen: Es ist schon wieder etwas kühler als gestern, schon kurz nach acht muss ich was überziehen. Das lass ich aber bleiben und krieche lieber bald in meinen Schlafsack. 

Unsere heutige Position ist 15-45-46 / 129-5-57 auf 30m Höhe.
Am Jarnem Campground

Thursday, August 22, 2019

Donnerstag, 22. August

Acht Kilometer nördlich Dunmara verlassen wir den Stuart Hwy schon wieder, um auf den Buchanan Hwy Richtung Westen abzubiegen. Er führt uns direkt nach Timber Creek. Dazwischen ist nur eine Art Roadhouse, Top Springs. Der Buchanan Hwy ist auf dem ersten Teil so gut in Schuss, wie ich es in Erinnerung hatte. Zwischendurch sind Straßenarbeiten, aber es ist für mich nicht zu erkennen, was die Arbeiter vorhaben.
In Top Springs gab es offensichtlich eine Änderung in der Führung: Camper sind inzwischen willkommen und es kommen sogar Gruppen zum Übernachten (eg Variety).
Das nächste Teilstück von Top Springs bis zur Jasper Gorge ist dagegen viel besser, als ich meinte, auch wenn Brigitte es als „very rough“ bezeichnet. Der Campingplatz am südlichen Rande der Jasper Gorge ist jetzt eine „Day Use Area“, dafür gibt es am anderen Ende, also im Norden, eine Campingarea, die allerdings geschlossen hat. Genauer, die Zufahrt ist geschlossen. Das stört uns nicht und wenn wir hier hätten bleiben wollen, hätten wir eben die dua angesteuert.

Dann liegen 399 km Gravel hinter uns, wir haben den Viktoria Highway erreicht und sind nur noch 28 km von unserem Tagesziel entfernt. Das Handy beginnt in rascher Folge zu brummen, wir haben wieder ein Netz.
Der Campingplatz ist so, wie er war, auch der große Boab steht noch, mehrere Dutzend Little Corellas führen ein Riesengeschrei vor und es riecht nach Flying Foxes. Der Stellplatz wird uns zugewiesen, immerhin darf ich Puh mit der Nase in den - inzwischen fast eingeschlafenen - Wind stellen, das ist wichtig fürs Kochen. 

Unsere heutige Position ist 15-39-42 / 130-28-51 (20m). 



Mittwoch, 23. August

Ich bin noch immer auf Queenslandzeit geeicht und Wache deshalb auf, als es noch ganz dunkel ist - soweit man bei diesem noch immer sehr leuchtstarken Mond und der Beleuchtung am Roadhouse von Dunkelheit reden kann. Eine Lampe zu verwenden wäre Verschwendung, wenn man nicht gerade lesen will.

Elliot auf dem Weg ach Norden ist eine Community mit Laden und Roadhouse und mobiler Überdeckung. So kann ich mit Georg und Werner telefonieren. Sie sind in Wyndham und wollen heute nach Kunnanara, um einzukaufen und morgen dann Richtung Mitchell River aufbrechen. Georg fragt, ob Kalumburu ein Muss ist. Es ist schön dort, zumindest empfinde ich es so, aber ein Muss ist es sicherlich nicht, schon gar nicht, wenn man wie Werner und Georg ein wenig zeitlich unter Druck steht. Ich kündige an, dass wir die nächsten Tage wohl nicht erreichbar sein werden.

Das Roadhouse Dunmarra erreichen wir um 1/2 12 NT-Zeit und nach dem Tanken (mit 1,84 $ / l der bisher höchste Preis, den wir zu bezahlen hatten) checken wir auch gleich hier ein. Eine kurze Etappe schadet nicht und wir liegen inzwischen ja gut im Zeitrahmen. Nachmittag und Abend vergehen wie im Fluge.



Unsere heutige Position ist 16-40-50 / 133-24-51 (20m). 

Dienstag, 20. August


Jetzt ist es passiert, (erst) zum zweiten Mal haben wir auf dem Campingplatz keine mobile Verbindung. Also kann ich heute nichts posten und wir sind auch nicht erreichbar.

Von Georg und Werner gibt es seit Freitag, als sie in Jabiru eingecheckt hatten, keine Nachrichten, nicht auf Facebook, nicht per Mail, aber auch nicht telefonisch oder über Whatsapp. Wahrscheinlich sind sie ähnlich im elektronischen Outback verschollen.

Nach weiteren 200 km nach Westen sind wir bei Three Ways nach Norden abgebogen, nicht ohne vorher noch in Tennant Creek einen Spaziergang gemacht zu haben. Aber die „Devils Marbles“ sind uns zu weit im Süden und die „Pebbles“ haben wir schon ausreichend gewürdigt. 
Und so sind wir nun in Renner Springs gelandet. Der Caravanplatz ist sehr schön, mit viel Gras, die Ammenities sind erstaunlich gut. Und der Wind kommt nach wie vor aus Süden mit 35 bis 45 km/h. Wenigstens scheint er etwas wärmer zu sein, außerdem ist direkt neben uns ein kleiner Schuppen, der gibt notfalls Schutz, wenn es zu arg werden sollte. Allerdings stellt sich da später ein junges Paar davor, damit ist der Platz für uns nicht mehr nutzbar. Es geht auch so.
Beim Fotografieren werde ich von zwei der platzeigenen Gänse angegriffen, ich bin ihnen wohl zu nahe gekommen. Dabei hatte ich ein ganz anderes Ziel im Auge: Ein Pärchen Wood Swallows. Die machten sich inzwischen davon. 


Unsere heutige Position ist 18-19-7 / 133-47-44 / 260m. 

Monday, August 19, 2019

Montag, 19. August

Auch westlich von Mt. Isa setzen sich die Hügel fort. Aber nicht lange, dann dominiert wieder die Platte Ebene wie auf dem Weg nach Cloncurry.
Auf dem Weg nach Westen
Nach etwas mehr als zwei Stunden sind wir in Camooweal und damit am westlichen Rand von Queensland. Hier waren wir erstmals 2007 - und es hat sich fast nichts geändert. Der historische „General Store“ ist noch immer geschlossen, im aktuellen ist das Angebot nach wie vor übersichtlich und es ist Nichtsein los. 
Der erste Unterschied von NT gegenüber QLD besteht darin, dass das Mitchelgras nicht (mehr) braun ist, sondern grau, also abgestorben. Ein Zeichen, dass es hier trockener ist als weiter östlich? Mag sein. Außerdem wird es mit der Überdeckung mit dem mobilen Netz auch nicht so gut sein wie in Queensland, immerhin wohnen in NT (Northern Territories) noch weniger Menschen als im westlichen Queensland.
Der Wind, der gestern Abend angefangen hat und sich im Laufe der Nacht zu einem Sturm entwickelte, macht keine Anstalten, schwächer zu werden. Ich habe Bedenken, wie es mit dem Abendessen wird, denn die Luft ist trübe vom vielen Sand. 

In Barkly Homestead schlagen wir unser Zelt auf, die Nase des Puh nach SSO, also in den Wind ausgerichtet. Der Wind ist kühl und selbst in der Sonne gibt es beim Tippen kalte Finger.

Sunday, August 18, 2019

Sonntag, 18. August

Ja, die Fahrten nach Norden machen sich bemerkbar, zum ersten Mal seit 9. August kann ich in kurzer Hose frühstücken. Der Weg nach Westen dagegen ist ungeschickt: Die Sonne geht heute erst nach sieben Uhr auf. Trotzdem sind wir schon vor acht Uhr unterwegs, ein bisheriger Rekord.
320 km auf der A2 nach Cloncurry: Endless horizons, brown grass covering the red soil, now and then an uneroded rock formation, green bushes and lonely trees, lots of cattle and burning sun.

Immer wieder halten wir an, obwohl eigentlich nichts ist.
70 km bis Cloncurry

In Cloncurry besuchen wir wie in fast jeder größeren Ansiedlung die Visitor Information, aber diesmal, um Informationen über den weiteren Weg einzuholen. Ich möchte heute noch nach Mount Isa, aber wohl nur, weil gerade erst Mittagszeit ist.



Von Cloncurry nach Mt Isa windet sich die A2 durch die Sewell Ranges. Diese Ansammlung von steilen Hügeln aus rotem Fels, bedeckt mit vertrocknetem Gras, grünem Gestrüpp und vielen verschiedenen Eukalyptusbäumen brachte seinerzeit die Expedition von Burke und Wills in extreme Zeitnöte. Die Existenz dieser Range war damals nicht oder nur vage bekannt und so hatte Burke sie nicht auf seiner Rechnung. Im Hochsommer war es dann extrem schwierig, Pferde und Kamele über diese unwegsamen Berge zu bringen. Sie haben es geschafft, aber die verlorene Zeit hat sie letztlich das Leben gekostet.
Wir checken auf dem Discovery-Argylla Caravan Park ein. Die Plätze für die Camper, die keinen Strom brauchen, sind sandig und graslos, dafür uneben und zumindest auf dem, der uns zugewiesen wurde, liegen zwei Hundehaufen. Für 35$ und Discovery können wir eigentlich Besseres erwarten. Leider gibt es heute keine Zufriedenheitsumfrage.

Unsere heutige Position ist 20-43-19 / 139-30-58, die Höhe beträgt 360m, das ist für Australien ziemlich viel.

Saturday, August 17, 2019

Samstag, 17. August

Samstag, 17. August

Die Nacht war nicht ganz so kalt, dennoch zittere ich beim Frühstück zeitweise. Das wird besser, als wir mit dem Tisch an eine sonnenbeschienene Stelle umziehen.
The Tree of Knowledge



In Barcaldine halten wir an, ich möchte wissen, was es mit dem Tree of Knowledge auf sich hat. Es ist ein Kunstwerk, eine Erinnerung an den Streik der Schafscherer 1891, eine der zwei Gelegenheiten, bei denen die Armee im Inland eingesetzt wurde. Aus diesem Streik bzw. der vorausgehenden Gründung einer gemeinsamen Gewerkschaft ist die Australische Labour Party entstanden. Der Streik selbst brachte nur den Führern der Streikenden je drei Jahre Zwangsarbeit ein, die eigentlichen Ziele wurden verfehlt.

An Longreach, der Heimat von Qantas, fahren wir vorbei, erst auf dem Teilstück nach Winton legen wir nochmal eine Pause ein. Als ich einen Raubvogel fotografiere, fragt mich ein anderer grauer Nomade, was das sei. Zum Glück konnte ich ihm sagen, dass es ein Australian Hobby war, ein ziemlich häufig vorkommender Vogel. Auch Winton, Dinosaur Capital of Australia, behauptet von sich die Stadt zu sein „that gave Qantas to the world“.
Australia at it‘ best - auch ohne Grün



In Winton bleiben wir, den Caravanpark kennen wir schon. Allerdings hatte ich ihn größer in Erinnerung. Zum ersten Mal seit zwei Wochen hat es über 30 Grad. Nach einer Flickstunde mache ich erste Erfahrungen mit dem Apple-Pendant zu Excel, es ist ein Kampf, weil es nicht so funktioniert, wie ich will, bzw. wie ich es von Microsoft gewohnt bin. Wir haben bisher einen Dieselverbrauch von durchschnittlich 11,2 l / 100 km, und das bei überwiegend schneller Fortbewegung auf Motor- und Highways. Das sieht gut aus für die CSR. 

Unsere heutigen Koordinaten sind 22-22-48 S / 143-2-33 O. 
Sonnenuntergang in Winton


Im Barn, einem Schuppen, der als Gemeinschaftsraum eingerichtet ist, tritt später ein Alleinunterhalter auf, er ist schwer zu verstehen, aber das liegt nicht daran, dass ich schlecht höre, sondern eher daran, dass mein Englisch dafür nicht ausreicht. 

Friday, August 16, 2019

Freitag, 16. August

Brrr, es ist bitterkalt, als ich kurz vor der Sonne aufstehe. Wie soll das werden mit dem Frühstück? Nun, es geht und als wir kurz nach 8 losfahren, setzt sich die Sonne bereits durch gegen die Kälte der Nacht. Eine Stunde später sind wir in Westwood und somit wieder am Wendekreis.
Baggerschaufel Marion vor dem Blackwater Coal Center
In Blackwater halten wir an, gerade rechtzeitig, um einen der langen Kohlezüge filmen zu können. Es dauert 3,5 Minuten, bis die 120 Waggons an uns vorüber gerollt sind.
Weiter nach Westen. Nur die Schmalspur passt optisch nicht so richtig.

In Emerald machen wir eine Pause und füllen unsere Lebensmittelvorräte auf, versorgen Puh, unseren Troopie, mit Kraftstoff und kaufen noch ein paar warme Sachen für die Nächte.
Knapp 2 Stunden später stehen wir in Alpha auf dem Alpha Tourist Van Park und bereiten uns auf den Abend vor. Dürfen wir die Firepit neben uns benutzen?
Der Mond war gestern voll, es war deshalb die ganze Nacht nicht richtig dunkel. Heute kommt er eine Stunde später, das erlaubt uns einen guten Blick auf die Millionen von Sternen über uns - und auf Jupiter, der Abend für Abend über uns am Zenit steht und die anderen Himmelsobjekte außer dem Mond überstrahlt.

Die Koordinaten unseres heutigen Stellplatzes sind 23-39-13 S, 1r6-38-14 O - 1 Grad weiter im Norden und fast 4 Grad weiter im Westen, weshalb die Sonne morgen später aufgehen wird als heute.
Abendessen: Spiegelei im Zwiebelmantel an Kartoffeln, Baby-Brokkoli und Tomatensalat

Thursday, August 15, 2019

Donnerstag, 15. August

Ja, so weit ist es schon, die dritte Woche ist fast vorüber. Doch eins nach dem anderen.

Sonntag, 11. August 

Beim Frühstück eröffnet uns Kaen, dass wir heute gemeinsam zum Ekka gehen. Es gibt eine ganze Reihe dieser Ausstellungen. Es ist so etwas wie der Maimarkt, nur mit geringerem Umfang. Die Idee dahinter ist, den Städtern die Landwirtschaft näher zu bringen. Die Veranstaltungen beginnen auf dem Land, es gibt Wettbewerbe, z.B. bei den Züchtern von Pferden, Hühnern, Ochsen,... Die Sieger treten dann auf der nächsthöheren Ebene gegeneinander an. Daneben werden Tiere ausgestellt und die neuesten Produkte vorgestellt und verkauft. Die Ekka in Brisbane ist der Kulminationspunkt. Zuerst habe ich gedacht, das sei schon eine schlaue Idee, die Leute dazu zu bewegen, dass sie Eintritt bezahlen, damit sie Geld ausgeben können für Essen, Trinken und Dinge, von denen sie bisher nicht wussten, dass sie sie brauchen. Aber das ist ja beim Maimarkt ähnlich. Es ist eine Veranstaltungsreihe, die der Farmervereinigung als Marketing dient. Es ist gestopft voll, obwohl wir relativ zeitig da sind. Ich bekomme dann auch recht bald einen neuen Hut, das stand ja ohnehin an. Nett anzusehen ist die Woodchopper Competition. Ein wenig traurig ist dagegen das Schweinerennen. Nun, eigentlich nicht das Rennen selbst, sondern die Aufmachung. Der Conférencier hat sicherlich schon bessere Tage gesehen, irgendwie tut er mir leid. Dann gehen wir zu dem großen Platz, auf dem das Feuerwerk, bzw. die Feuerwerke, es gibt zwei, stattfinden sollen. Inzwischen sind auch Lisa, Steve, Elli und ihr Boyfriend Jakob zu uns gestoßen. Elli hat sich heute morgen noch einen zweiten Hund aus dem gleichen Wurf gekauft, aber die beiden sind nicht mitgekommen. Rund um das Feuerwerk gibt es eine große Show mit Pferden, Kühen und Ponies, mit Autos und Motorrädern. Und natürlich mit vielen Menschen, die alle möglichen - und unmöglichen - Dinge machen.
Es wird immer kühler, kaum dass die Sonne verschwunden ist und so erweist es sich als richtig, dass James und Karen darauf bestanden haben, dass wir warme Kleidung mitnehmen - die ich den ganzen Tag im Rucksack herumgetragen habe. Insgesamt wieder ein sehr gelungener Tag.

Montag, 12. August

Nach der Verabschiedung von James, der heute geschäftlich nach Sydney muss, und von Karen brechen wir auf nach Carindale zur großen Mall. Dort gibt es einen Appleshop und ich habe per Internet um 10.50 Uhr einen Slot wegen meines iPhones bekommen. Als wir um 09.00 Uhr hinkommen, sind kaum Kunden da und so komme ich gleich dran. Der Techniker findet schnell heraus, dass das Phone Korrosionsschäden hat und rät - das ist ja schließlich sein Job - davon ab, irgendwelche Reparaturversuche zu starten. Stattdessen bietet er mir den Austausch des Phones an zu einem Preis, bei dem ich schon angesichts des weiteren rapiden Verfalls der australischen Währung gegenüber dem Euro nicht nein sagen kann. Bis dann wirklich alles zurückgeladen ist und zumindest scheinbar alles funktioniert, dauert es allerdings und bedarf noch eines zweiten Besuchs im Appleshop. So starten wir erst um 13.45 Uhr nach Norden. Wir benutzen den Gateway Motorway, auch wenn der Maut kostet, um Zeit zu sparen. Und so sind wir zwei Stunden später in Sippie Downs bei Alison und Rob und ihren zwei Hunden. Wie schön, wir bekommen ein Zimmer angeboten, müssen also wieder nicht im Dachzelt übernachten. Der Wind ist nach wie vor kalt, die Sonne schafft es nicht, die Luft hinreichend aufzuwärmen. Insbesondere in den Nächten ist es bitter kalt, die Temperaturen sind im einstelligen Bereich.
Nach einem Tee gehen wir spazieren, später bekommen wir ein wunderbares Dinner: Red Snapper Filets gegrillt, dazu Kartoffeln, Spargel, Brokkoli und Möhren und einen wunderbaren gemischten Salat. Der Shiraz ist eine fast perfekte Ergänzung. 

Dienstag, 13. August

Da Alison zum Zahnarzt muss, brechen wir auch schon gegen neuen auf und fahren an die Küste. Ich habe uns ja erst für den Nachmittag bei Jen und Henry angemeldet. In Mooloolaba (Betonung auf dem zweiten oo) wandern wir den Strand entlang. An der einen Seite findet eine Outrigger Competition statt, im Einsitzer und im Sechssitzer. Die Besatzungen starten für verschieden Länder, es gibt eine brasilianische Mannschaft, eine kanadische, eine amerikanische, mehrere australische und auch eine deutsche. Die Deutschen haben Trainingsjacken mit Bundesadler und der Aufschrift „Deutschland“ an, aber sie reagieren nicht auf meine in deutsch gemachte Ironische Bemerkung. Möglicherweise müssen nur einzelne Teilnehmer aus dem jeweiligen Land sein. Aber das ist nur eine Vermutung.
Am anderen Ende des Strands findet gerade eine 50er Geburtstagsfeier statt, ich weiß das, weil ich gebeten werde, die recht ausgelassene Gruppe zu fotografieren.
Auf dem Weg nach Montville werden wir auf den Bruce Highway geleitet, obwohl wir das gar nicht wollten. Es fehlt der übliche Hinweis „left lane must turn left“ - und ich war halt ordnungsgemäß auf der linken Spur. So kommen wir nicht über Palmwoods nach Montville, sondern über Maleny. Nach einem Spaziergang durch Montville fahren wir zu unseren nächsten Gastgebern. Zuerst scheint es so, als wären sie nur auf einen Tee eingerichtet, aber Jenice macht sehr schnell klar, dass wir bei ihnen bleiben können und sollen.
Nach einem Ausflug in das Mary Crainford Zentrum, wo wir nach einem ausgiebigen Blick auf die Glasshouse Mountains zu viert einen Walk durch den Rainforest machen und dabei viele Vögel hören und einige Wallabies sehen, kehren wir zu ihnen zurück. Auch hier bekommen wir ein vorzügliches Dinner mit viel Gemüse, Süßkartoffenmash und Lachs.

Mittwoch, 14. August

Henry wartet mit dem Füttern der Kookabarras, bis ich dabei bin, damit ich ein paar Fotos machen kann. Es ist schon bemerkenswert, wie geduldig die 10 angeflogenen Vögel sind. da gibt es keinen Streit, kein Gezänk! Sie sitzen da und warten, bis sie etwas bekommen.
Nach unserem Frühstück schlägt Jen uns vor, einen Weiteren Walk durch den Wald zu machen, mit Start am Kondulilla Falls. Sie bringt uns hin, dann sind wir auf uns gestellt. Wir sollen anrufen, wenn wir aufgesammelt werden wollen. Ein toller Weg liegt vor uns. Im Endeffekt sind wir fast vier Stunden unterwegs, was Jen unruhig werden lässt, auch, weil sie uns telefonisch nicht erreicht und weil sie nicht gedacht hatte, dass wir den langen Weg gehen. so ist sie ein wenig in Sorge, ob uns was passiert ist. 
Abends fahren wir nach Palmwoods zu Rick‘s Garage, einem Diner mit exzellenten Burgern. Brigitte isst „nur“ Sweet Potatoe Chips, aber weil ich einlade, machen sich Jen und Hen nicht lange Gedanken darüber.
Georg und Werner sind wohlbehalten in Darwin angekommen und haben bereits ihre neuen Telstrakarten, so dass wir kommunizieren können. 

Heute morgen nach dem Frühstück heißt es dann Abschied nehmen. Nach einem kurzen Fotostop in Palmwoods fahren wir auf die M1 und dann durch Gympie hindurch nach Kilkivan und weiter Richtung Monto. Im nächsten  Ort, in Biloena, checken wir auf einem der drei Campingplätze ein. Nach sechs Nächten in einem richtigen Bett und mit einem festen Dach über dem Kopf sind wir jetzt wieder „on the road again“ und schlafen nachher im Zelt. Leider gibt es hier auf dem Platz für die Camper jeden Menge dieser stachligen Samen, die  sich an den Schuhen und den Füßen festkrallen und ziemlich piepsen. Das verdirbt den ansonsten guten Eindruck ein wenig.
Werner hat vorhin angerufen, aber da waren wir noch unterwegs und deshalb könnte ich den Anruf nicht entgegen nehmen. Deshalb rufe ich jetzt zurück. Sie haben ihren Wagen übernommen (auch bei Ihnen ist der Reißverschluss am Zelt defekt und wurde ausgetauscht) und haben gerade eingekauft - in Darwin CBD. Sie werden vermutlich auch in Virginia Station machen.
Nach dem Abendessen - Paprikagemüse mit Reis, wobei  ich das Gemüse mit fein geschnittenen Zitronenstückchen zubereitet habe - und dem Geschirrspülen sitzen wir noch eine Weile neben dem Auto am Tisch, gehen dann aber bald ins Zelt. Denn warm ist es nicht, auch wenn es nicht so kalt ist wie in den vergangenen Nächten. Dafür haben wir jetzt Vollmond, der immer wieder durch die am Abend aufgezogene Bewölkung scheint.

Saturday, August 10, 2019

Samstag, 10. August

Heute steht ein Besuch auf „Straddie“, North Stradbroke Island, auf dem Programm. Karen hat auf dem Boot um 08.00 Uhr ab Cleveland doch noch einen Platz für uns bekommen und so brechen wir kurz nach sieben nach einem kurzen Frühstück auf, Karen, James, Brigitte und ich und dazu Ziggie, der Hund. Er fährt wie selbstverständlich auf meinem Schoß. Im Hafen von Cleveland stoßen Erika, Joe und Ben zu uns und auf dem Boot treffen wir Lisa und Steve. 

Viele Spaziergänge, Koala-Sightings, Whale-Watching vom Ufer aus und unzählige Gespräche (mit Joe auf Deutsch mit österreichischem Akzent) füllen die Zeit und schon müssen wir zurück aufs Festland. Die Rückfahrt ist ruhig, weil alle ein wenig müde sind. Ziggie sitzt wieder auf meinem Schoß, er hat ziemlich Angst beim Autofahren und drückt sich fest an mich.
Das iPhone funktioniert noch, nur der Ein-/Ausschalter an der rechten Seite reagiert nicht mehr, ausgefallen. Sonst scheint alles in Ordnung zu sein.

Nach einem wunderbaren indischen Abendessen, zubereitet von Karen und Erika - während James, Tom und ich für genügend Sitzplätze sorgen, denn wir sind beim Essen  zu zwölft, sehen wir im TV das Testspiel zwischen den Wallabies und den All Blacks, eine Übertragung aus Perth. Demnächst ist die Rugby-Weltmeisterschaft in Japan, die Teams rüsten sich für dieses große Event. Erika, Joe und Ben sind schon vorher aufgebrochen, Lisa, Steve und ihre Tochter Elli verlassen uns kurz vor der Halbzeitpause; auch Daniel und Tom sind gleich nachdem Essen zu einer Party verschwunden. So sind wir zur zweiten Halbzeit nur noch zu viert. Australien ist überraschend stark und gewinnt letztlich verdient mit 47:26.

Freitag, 9. August

Das war definitiv die bislang kälteste Nacht seit wir in Australien sind - und damit wahrscheinlich seit April. 5 Grad erreicht das Thermometer mit Müh‘ und Not. Zum Glück kommt wenigstens die Sonne heraus und wärmt uns beim Frühstück ein wenig. Dennoch schalten wir nach dem Losfahren die Heizung ein.

Die 90 km/h halte ich auf der A3 nicht lange durch: Zuviel Verkehr, darunter ab und zu ein Roadtrain. Da hinter dem aber PKW kommen, ist es manchmal schwierig, wieder einzuscheren. Also passe ich mich an. Die beabsichtigte Abkürzung zur A1 übersehen wir und müssen zwei Kilometer weiter, bis wir eine zum Umdrehen geeignete Stelle finden. Die Auffahrt zur A1 allerdings gestaltet sich schwierig wegen des vielen Verkehrs auf dem Bruce Highway. Letztlich klappt es natürlich. Im Stop-and-Go schleppen sich Laster, Caravans, SUVs und PKW durch Gympie. Erst am Übergang zur M1 wird es wieder schneller und dann rollt es richtig gut - bis zur Abzweigung der M3, die wir benutzen wollen, um der Maut zu entgehen. Ein Crash stellt ein 30-Minuten-Hindernis dar.Deshalb Lassen wir uns von Google unter „Vermeidung von Mautstraßen“ nach Gumdale leiten. Macht er gut, nur die Kommunikation mit meinen Hörhilfen ist überfordert.
Punkt halb vier treffen wir nach 4.000 km bei Karen und James ein.

Langsam treffen auch Daniel, Karen und Tom ein. Pippa ist in Melbourne.
Ich helfe James dabei, Markierungen am Pool und an der Spa anzubringen - er hatte ein Leck in der Anlage und will sehen, ob der Fehler behoben ist - dabei rutscht mir das Mobile aus der Hemdentasche und fällt ins Wasser. James holt es gedankenschnell wieder heraus, Karen empfiehlt, es in Reis zu legen und holt gleich eine Tüte voll. Mal sehen, was draus wird.

Zum Dinner fahren wir ins „Pelican‘s Nest“ nach Wynnum, wir übernehmen das Essen. Auch Erika und Joe, Karen‘s Eltern, und ihr Bruder Ben kommen dazu. Der Spaziergang auf die Pier deutet dann an, dass es wieder eine kühle Nacht werden wird - aber heute haben wir ja ein festes Dach über dem Kopf.