Monday, September 30, 2019

Tanami - 3. Tag - 29. September

Ich wache auf, weil der Wind plötzlich am Zelt knattert. Was ist mit dem Feuer, besteht da irgendeine Gefahr? Also runter, nachsehen. Nein, ich kann beruhigt wieder nach oben steigen, der Wind ist nicht so weit unten. Später überlege ich, warum ich die Pit nicht gleich zugemacht habe, denn wir heizen das Feuer ohnehin nicht mehr an. 

Heute starten wir immerhin schon um 08.30 Uhr, also deutlich besser als gestern. Dafür werden wir regelmäßig Pausen einlegen. Die zweite ist an der Grenze zwischen NT und WA. Dort treffen wir ein junges deutsches Paar, sie haben im Prinzip den gleichen Weg wie wir, d.h. wie Brigitte und ich: Wolfe Creek Crater, Fitzroy Crossing (da ist Werner noch mit dabei) und vorbei an Tunnel Creek (so trocken wie es zur Zeit ist, hat es keinen Sinn, durchzulaufen) zu Windjana Gorge, um dann nach Broome zu fahren. Dort treffen wir dann eventuell Werner wieder.

Irgendwann stellen wir fest, dass die Strecke weiter ist als gedacht und deshalb fahren wir nach der dritten Pause (in einer Gravel Pit) zügig weiter. 16.30 Uhr treffen wir beim Campground am Wölfe Creek Crater ein. Brigitte und ich fahren erst zum Camp und bauen das Zelt auf und richten das Campfire, dann gehen wir zu Fuß zum Krater. Werner fährt gleich hin, lässt dann aber sein Auto stehen und geht zu Fuß zurück, so dass wir den Kilometer sparen. Angesichts des steilen Anstiegs im Krater ist es ganz angenehm, nicht noch durch die sonnige Ebene gehen zu müssen. 
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Wolfe Creek Crater 

Weil dies unser letztes Campfeuer ist, verbrennen wir bis auf zwei größere Stammabschnitte alles Holz, was wir noch haben. Der Wind legt sich erst deutlich nach Sonnenuntergang, es war schwierig, das Feuer in Gang zu setzen. Georg ist inzwischen wohl schon zu Hause - in der Kälte. Ein Glück für ihn, dass er diese Wärme nicht mehr mitmachen muss - für ihne wäre es eher qualvoll, trotz Klimaanlage im Troopie. Nachts ist es jetzt endlich so, dass ich nicht mehr aufwache, weil ich unzureichend zugedeckt bin. Dafür hat letzte Nacht seltsamerweise meine Oberschenkelprellung wieder wehgetan, wenn ich drauf gelegen bin.

In Billiluna haben wir den Kreis , den Circle, beendet, jetzt kommt der Pfannenstiel. Mit Georg sind wir 4.782 km gefahren, mit Werner werden es knapp 6.000 - nicht schlecht. Dass ich mich solange an andere anpassen könnte, scheint mir schon eher positiv. Mal ganz abgesehen davon, dass sie sich auch an mich gewöhnen mussten. 
Kurz vor Erreichen des Turnoffs zum Crater habe ich nach 930 km vom SUB auf den Main umgeschaltet. Noch hat der Motor nicht gestottert, aber die Straßenbeschaffenheit ist nicht so, dass ich es auf einen Aussetzer ankommen lassen will. Das wird ein sehr guter Schnitt, denke ich. Kein Wunder, wir sind konsequent echte 60 km/h gefahren, obwohl die Straße mehr hergegeben hätte.

Um halb zehn nach der „neuen“ Zeit, denn wir haben den 129. östlichen Längengrad Überquerung sind zurück in Western Australia, ist das Feuer so weit heruntergebrannt, dass ich es trotz des Windes alleine lassen kann.

Unsere heutige Position ist 19-10-34 / 127-47-15, 360m Höhe.

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