Wednesday, September 18, 2019

Great Central Road - 18.09.19

Dieses Zeitenwirrwarr ist schon eigenartig. Eigentlich sind wir ja noch in Western Australia, da gilt die Zeit von Perth. Die meteorologische Station Giles allerdings hat CST (Central Standard Time), und danach ist auch deren Tagesplan ausgerichtet. Auch das Roadhouse benutzt CST, die Community aber hat Western Time. Wie auch immer - ich stehe nach Western Time auf (in etwa), das ist der Sonne aber egal, sie geht nämlich erst kurz vor sieben auf. Bis dahin bin ich ziemlich durchgefroren, obwohl es eigentlich nicht so kalt ist. Wir brechen aber nach CST auf, weil wir den Balloon Launch bei der Giles Station beobachten wollen. Das ist ein völlig unspektakulärer Vorgang: Zur angegebenen Zeit kommt aus dem Dach ein relativ kleiner, weißer, mit Wasserstoff gefüllter Ballon mit zwei metallischen Teilen an einer Schnur heraus  und steigt nach oben. Wir sehen ihm noch lange nach. Auch beim Bau dieser Station hat Len Beadell mitgewirkt. Vor dem Gebäude steht in einem Shed der Original-Grader der Gunbarrel Companie und die Walze, mit der die neuen Wege geplättet wurden.
Über die Fahrt nach Osten gibt es nichts zu berichten. Die Gibson zeigt sich relativ unverändert und ähnlich ist es mit der Great Central Road. Wenn man an der linken Seite fährt, so weit es geht, dann gibt es fast keine Corrugation. Wir halten gelegentlich an zum Fotografieren, fahren auch nach Katukatjarra (Docker River) rein, machen dort eine Pause und essen ein paar Chips. Später sehen wir uns die Lasseter Cave an. Lasseter hatte 1897 eine Goldader entdeckt, aber vergessen, wo es war. Die nächsten 33 Jahre seines Lebens war er auf der Suche nach diesem Reef, bis er im Januar 1930 bei eben dieser Höhle beinahe verdurstete und dann beim Versuch, die nächste Ansiedlung zu erreichen trotz Hilfe einer befreundeten Aboriginalfamilie verstarb.
In Lasseters Cave


In Warburton ist seit gestern ein Schultreffen, deshalb war auch die große Band, mit deren Koch ich mir die Herde in der Campkitchen teilte, dort. Und gestern sind uns drei Busse mit Schulkindern entgegengekommen, einer davon auf dem schönen Camp mit Bushaltestelle.
Heute haben wir keine Begegnungen mit der einheimischen oder zugewanderten Fauna, noch nicht mal Vögel lassen sich blicken. 
Ein Stop ergibt sich daraus, dass ein Auto am Rand steht und Hilfe braucht. Wir stellen die nachgefragten Kabelbinder und Ducttape zur Verfügung, bleiben dabei - und waren dann doch unnötig. Verschiedene zusätzlich angebrachte Lampen waren durch die Corrugation locker geworden und abgefallen. Aber immerhin, wir haben angeboten zu helfen, so gut es eben geht. Die beiden Jungs - Brigitte meint, dass es Russen sind - bedanken sich denn auch ordentlich, bevor sie mit ihrem schwarzen Mazda Pickup davonfahren. Dann stoppen wir zweimal bei Kata Tjuta, um ein paar Fotos zu machen und ein paar Schritte zu gehen. Auch vom Uluru bekommen wir ein paar Fotos auf den Speicherchip. Im Gegensatz zu Werner habe ich meinen Reifendruck noch nicht erhöht, das will ich morgen vor der Abfahrt an der Tankstelle machen. Dann wird der Kompressor nicht so sehr belastet.

In Yulara ist es brechend voll. An der Rezeption müssen Werner und Brigitte (Georg und ich warten bei den Autos) ewig warten, bis wir dann für den Overflowbereich einchecken können. Aber einkaufen müssen wir auch noch, also fahren Brigitte und ich anschließend noch zum IGA.
So ist es bereits nach sieben, als ich mit dem Kochen anfangen kann und erst um 8 steht das Essen auf dem Tisch.

Unsere heutige Position ist 25-14-19 / 130-59-15 auf 510 m Meereshöhe. 

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