Thursday, November 7, 2019

Neckarhausen - 6. November

Nur der Vollständigkeit halber unser Standort in Singapore: 1-17-25 / 103-50-7, 60m Höhe. Im Executive Club, 5 Stockwerke über uns, sind es 80m Höhe bei gleichen Koordinaten.

Nach dem Frühstück packen wir, dann muss das Gepäck abgeholt und zur Aufbewahrung gebracht werden. Das war‘s dann, aber doch nicht so ganz. Den Check In zum Flug SQ026 werden wir wie gewohnt am Flughafen an einem Schalter vornehmen, das ist wegen unseres Gepäcks einfacher. Ich verstehe ohnehin nicht, wem mit dem online-Check-In gedient ist, wo der Vorteil liegt. Vermutlich brauchen die Fluggesellschaften weniger Personal, außerdem schieben sie das Risiko eines Fehlers durch Unzulänglichkeiten auf den Passagier ab: Selbst schuld.

Ich merke, dass heute etwas Besonderes ansteht. Nicht nur daran, dass ich ziemlich schlecht geschlafen habe, sondern auch, weil ich ziemlich nervös bin. Beim Spaziergang zu und durch den Fort Canning Park legt sich das etwas. Zwischendurch werden wir etwas nass, ein Gewitter geht lokal nieder, aber die Schwüle spült es nicht aus der Luft, auch die Wolken bleiben.
Marina Bay Sands aus einem ganz eigenen Blickwinkel

Mittagessen in Little India

Forbiden Spring bei Fort Canning

Auch beim Mittagessen mit Ploy und Jürgen bin ich, bilde ich mir zumindest ein, ziemlich gelassen. Erst nach dem anschließenden Spaziergang durch Little India - mit Kaufhausbesuch, Jürgen fliegt morgen nach Deutschland und braucht noch Gewürze als Gastgeschenk; an den Gewürzen komme ich dann auch nicht vorbei - setzt bei mir die innere Unruhe ein. Auch die Fahrt zum Marina Bay Sands und der Walk durch den Garden by the Bay ändert da nicht mehr viel. Deshalb sind wir schon um halb sechs wieder im Copthorne und lassen uns unser Gepäck bringen. Im hiesigen 5. Stock können wir duschen und uns umziehen. So aufgehübscht fahren wir mit einem Taxi zum Terminal 3 von Changing und checken ein. Es ist noch so früh, dass das Gate noch nicht festgelegt ist.

Nun sitzen wir in der Krislounge und harren der Dinge, die auf uns zukommen, Waldo den Aufruf zum Boarding. Ein letztes Tigerbier, selbst gezapft, eine Kleinigkeit zu Essen. Es gibt ausschließlich Hühnerfleischprodukte, also bleibe ich bei vegetarischem Essen, da ist die Auswahl allerdings sehr klein. Erstaunlich für die asiatische Küche.

Das Boardingbild macht die Stewardess von uns, wir sollen uns dazu zusammen auf meinen Sitz platzieren. Dann starten wir, der letzte Flug für eine lange Zeit, denke ich. Eigentlich sollte ich mir ja kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Aber dass andere wesentlich mehr fliegen oder bei Kreuzfahrten prozentual die Umwelt stärker versauen, ist ja kein Argument. Schließlich haben wir auch keinen Freibrief zu lügen oder betrügen, bloß weil uns das von (manchen, einigen, fast allen?) Politikern vorgemacht wird.
An Bord SQ026 von Singapore nach Frankfurt





Ich habe wieder Mal das Gefühl, kaum geschlafen zu haben, aber dennoch ist die Nacht vorbei. Klar, es war im Gegensatz zu Brigitte eine unruhige Nacht und ich war oft wach, aber „kaum“ ist das nicht.

In Frankfurt sind viele Leute an der Passkontrolle, lange Schlangen haben sich gebildet, dabei sind wir bei den ersten aus dem SQ26! Die Automatenschlangen sind nicht schneller als die mit Menschen, aber ich stelle mich bei einem Menschen an, weil die Schlange kürzer ist und weil ich bei zwei der letzten drei Kontrollen durch einen Automaten zurück musste. Und doch falle ich einem Automaten zum Opfer: An der Gepäckausgabe schaffe ich es erst im vierten (!) Anlauf, dem Automaten einen Gepäckwagen zu entnehmen. Mal sehen, wie oft abgebucht wurde.

Dann sind wir endlich durch, Frau Weinmann ist benachrichtigt und so sitzen wir wenig später im Auto zurück nach Neckarhausen. Der Sprachautomat im Merzedes ist nicht so leicht zur Mitarbeit zu überreden. Aber er kennt zumindest die richtige Einfahrt in den Büttenweg. An der Verkehrssituation auf der A656 hat sich nichts geändert, wir stehen im Stau. Und auch die L597 ist gesperrt, vorbereitende Arbeiten zum Bau der Verlängerung. Es hieß zwar, dass es keine Beeinträchtigungen geben würde, aber auch das ist eine Politikeraussage, also nicht für bare Münze zu nehmen. Mir scheint, ich bin ein wenig gereizt, vielleicht fehlt mir Schlaf. Immerhin, wir sind wieder zuhause und werden von Herrn Frank und Frau Schulz freudig begrüßt. 

Monday, November 4, 2019

Singapore - 2./4. November

Wie die Zeit vergeht, jetzt sind wir schon den vierten Abend hier in Singapore und morgen geht es los zur letzten Etappe.

Hier ist es angenehm warm. Mancher mag das wohl anders sehen, denn die Luftfeuchtigkeit ist schon sehr hoch und wenn man durch die Gegend läuft, dann ist das nicht gerade ohne Anstrengung. Vorfallen, da wir in Australien ja immer sehr trockene Luft hatten, sieht man mal von den drei Regentagen ab (bei denen es aber auch gleich kalt war, hier hat es um die 30 Grad). Wenn die Sonne rauskommt, meist ist es bewölkt, wird es gleich richtig warm.

Mit Ausnahme des Sonntags wachen wir immer noch mit der Sonne auf, eigentlich sogar noch vor der Sonne, weil es hier erst nach halb sechs anfängt hell zu werden. Und so sind wir für Singapurverhältnisse zu früh dran - die ersten beim Frühstück oben in der Executive Club Lounge (da ist es morgens angenehm ruhig, weil nur wenige Gäste nach oben fahren. Wir „dürfen“ hin, weil ich wegen der Aussicht auf den Singapore River und die Bay ein Clubzimmer gebucht habe, da ist der Executive Club enthalten - was ich nicht wusste), die ersten beim ersten Shuttlebus in die Stadt. Diesen Bus benutzen wir am Samstag und fahren nach Chinatown, um dort eigentlich auch zu früh zu sein. Leider gibt es keinen Sugarcane Juice mehr hier in Chinatown, das finde ich erstaunlich, alle haben nur noch die weltweit gleichen Softdrinks einer großen Firma aus Atlanta, Georgia. Vielleicht sehen die Drinks aber auch nur so aus... besagter Sugarcane Juice ist zwar ziemlich süß, aber dennoch erfrischend, ich mag ihn, doch man bekommt ihn nicht oft.

Der große Buddhatempel in Smith Street ist natürlich unverändert, es ist voll, es ist laut, und es ist immer wieder erstaunlich, dem Treiben zuzuschauen. Als wir wieder auf der Straße sind, ist es auch hier mit der anfänglichen Ruhe vorbei, die Zahl der Menschen hat sich vervielfacht. So gehen wir langsam zurück zum Hotel, zu Fuß, denn „es ist ja nicht so weit“. Die erste Halbzeit des RugbyxWM Finales zwischen den Springboks aus Südafrika und den Roses aus England sehen wir uns im Hotelzimmer an. Dann ziehen wir wieder los.

Denn wir treffen uns, verabredet, nicht zufällig, mit Ploy und Jürgen im Bayang an Clarke Quay. Das ist bonus aus zu Fuß gut zu erreichen, 20 Minuten bei gemütlichem Gehen. Ein birmanisch/siamesisches Restaurant, sehr gut, sowohl vom Essen her als auch, weil angenehm leise im Gegensatz zu den Restaurants der Umgebung, die sich versuchen mit Lärm zu übertrumpfen.

Noch ein Spaziergang, einmal rund um Clarke Quay, dann geht es zurück ins Grand Copthorne. Es wird, aus unserer australisch geprägten Sicht, aber auch höchste Zeit, denn es wird halb elf, bis wir in unserem Zimmer sind.

Und deshalb verschlafen wir am Sonntag auch und sind erst kurz vor neuen oben beim Frühstück. Es ist dennoch angenehm leer und ruhig. Dann machen wir aufs auf den Weg zu Marina Bay. immer am Singapore River entlang kommen wir an Clarke Quay vorbei, an dem Vogel von Botero, am Fullerton, am Merlion, gehen durch das Marina Sands durch, durch die Mall und das Hotel und landen dann in dem großartigen Park. zum ersten Mal besuchen wir auch die beiden großen Ausstellungshallen, das Pflanzenschauhaus und den Cloud Forrest. Sehr gut, von der Idee und der Ausführung ziemlich einzigartig. Zum Abschluss machen wir dann noch den Skywalk und uns dann auf den Rückweg ins Hotel. Unterwegs, zwischen Botero’s Bird und Clarke Quay am Westlichen Ufer des Flusses, essen wir bei einem Thai zu Abend. Naja, eigentlich ist es für das Dinner noch zu früh, aber wir bekommen immerhin schon was. Bier ist teuer, eine kleine Flasche etwa S$ 10, allerdings gibt es fast immer „Happy Hour“ Ermäßigungen. So bezahle ich S$ 7 für ein Pint, also ein mittleres Glas Tigerbier. 
Heute haben wir uns nur auf unseren eigenen Füßen fortbewegt, rund  17 km sind es gewesen. Entsprechend müde sind wir, als wir wieder unser Zimmer im 24. Stock erreichen.

Montag, 4. November

Nach dem ausführlichen Frühstück starten wir zu einer Sightseeing und Shoppingtour. Gemäß der Empfehlung fahren wir mit der MRT, Singapore‘s Metro, ins Bugit, dort sind drei große Malls, in denen es Andenken und sonstige „Thingies“, also Sachen, die man eigentlich nicht braucht. Immerhin bekommen wir dort die Cover für mein bzw. Brigittes iPhone 6 und mein iPhone 11. Und - es gibt, zumindest an einem Stall, Sugercane Juice, wie schön. Dann sind wir an der Orchard Road und shoppen im Takashimaya Shopping Centre, einem japanischen Einkaufszentrum. Brigitte wollte dort hin, um sich die japanische Keramik anzusehen. Die ist auch wirklich sehr schön, aber kaum zu bezahlen. Zwei Lackschalen kommen dann doch in unseren Besitz, die sind für zukünftige Reisessen.
Marina Bay Sands

Eastside of Singapore River



Botero‘s Bird

Sri Krishnan Pagoda in Bukit

Zurück zur MRT Station Fort Canning (nicht der von der Stock Route, sondern ein britischer Offizier, der in der Frühzeit Singapore‘s als Kronkolonie hier aktiv war), wo wir gestartet waren undzu Fuß zurück ins Hotel, um uns frisch zu machen. Denn schon wird es Zeit, ins Fullerton zu gehen, wo wir einen Afternoon Hightea gebucht haben. Das hat sich wirklich gelohnt, denn das war ein wunderbares Erlebnis.

Im Hotel suchen wir nochmal den Executive Club auf für „complementary“ Cocktails (zwei Gläser Sekt und zwei Bier) und hors d‘ouevre, als Abendessenersatz. Das war auch wieder sehr gut. Schade (?), dass wir das nicht schon früher, sprich gestern, ausprobiert haben. Auch so ist es gut.

Sunday, November 3, 2019

Singapore - 1. November

Singapore - 1. November

Alles geht seinen Gang und läuft nach Plan. Nach Sonnenschein kommt wieder ein Schauer, alles ist grau und verhangen und der Wind macht es noch ungemütlicher. Ein Glück, dass wir nicht im Freien sind. 

Kurz nach elf fahren wir los zum Flughafen, dort verabschieden wir uns von Elfriede und Wynne und gehen zum Check In. Erster Schreck: Singapore verlangt, dass die Pässe bei derEinreise mindestens ein halbes Jahr gültig sein müssen, das ist beides nicht der Fall. Wie geht es jetzt weiter? Nachdem wir unterschrieben haben, dass wir diesen Sachverhalt zur Kenntnis genommen haben, dürfen wir unser Gepäck abgeben und uns dann dem normalen Wahnsinn beim Einchecken hinzugeben. Bei mir funktioniert der Automat zur Passprüfung nicht, ich muss wieder zurück und den alten Weg gehen, mit visueller Passprüfung. Beim Scan drängen sich jede Menge Chinesen an mir vorbei, ich habe keine Ahnung, was in ihnen vorgeht. Ich werde noch händisch nachgerüstet, weil auch dieser Automat mit miteinander Problem hat. Mein rechtes Handgelenk, das rechte Schulterblatt und die rechte Hüfte werden beanstandet - aber da ist definitiv nichts. Und dann müssen Brigitte und ich uns und unser Gepäck einem Scan auf Explosivstoffe unterziehen. Auch hier ist zum Glück der Befund negativ. Nicht unser Morgen. Dafür ist es in der Krislounge sehr angenehm, vor allem zu Beginn, als nur wenige Gäste da sind.
An Board SQ226

Boarding, Warten (wobei ich in dieser Zeit weiter an einem Sudoku herumrätsele) und dann, mit 10 Minuten Verspätung, Abflug Richtung Norden. Da wir weit vor der Westküste entlang fliegen, machtes nichts, dass ich trotz Fensterplatz kaum etwas sehen kann (der Sitz ist zur anderen Seite, also zum Gang hin ausgelegt, der vor und hinter mir zum Fenster). Ich würde aber ohnehin nach Westen schauen, also noch weiter von der Küste weg.

Film schauen (Hellboy von 2019, also die was weiß ich welche Folge), Mittagessen (nicht so besonders, was deshalb besonders auffällt, weil das Essen bei Singapore Airlines sonst sehr gut ist) und zum Abschluss noch Toy Story 4 - reißt jetzt nicht vom Sessel, ist aber auch nicht schlecht.

Bei der Immigration müssen wir dann beide ausscheren und werden an einen anderen Schalter gebracht. Zum Glück hat Brigitte unsere Flüge bzw. Die Bestätigungen dafür ausgedruckt, denn mein Mobile hat die Daten nicht offline verfügbar und mit der SIMkarte von Telstra komme ich nicht ins Internet. Aber dann dürfen wir durch , unsere lange Zeit in Australien gab -vielleicht + den Ausschlag. Wir wechseln den Rest unserer Aussiedollars in Landeswährung, kaufen eine Singtel SIMkarte und stellen uns dann an der Taxischlange an. Dann sind wir im Grand Copthorne und können einchecken. In der Hotelhalle ist es wegen Livemusik so laut, dass ich kaum ein Wort verstehe und somit Brigitte die Kommunikation übernehmen muss. Wir haben ein Zimmer im 24. Stock mit einem tollen Blick über den Singapore River bis Marina Bay Sands





Thursday, October 31, 2019

Darlington - 31. Oktober

Wie nicht anders zu erwarten, wachen wir auch hier gegen fünf auf, also kurz vor dem Sonnenaufgang, auch wenn heute sicherlich vorerst keine Sonne zu sehen sein wird, es regnet. Aber wir bleiben im Bett, da ist es schön warm. Erst kurz nach sechs stehen wir auf.
Während des Frühstücks und auch danach unterhalten wir uns ausführlich mit Elfriede und Wynne, über Gott und die Welt. Und über meine „ehrenamtlichen“ Tätigkeiten.

Kurz nach elf brechen wir auf nach Malaga, um den Troopie abzugeben. 23 km sind es bis dort,  aber weil wir noch tanken müssen, sind wir lieber etwas eher unterwegs. Unterwegs überfällt uns wieder ein Regenschauer der heftigen Art, Wasser und Sturm lassen uns kaum voran kommen. Zum Glück ist es wieder trocken, als wir an der einzigen Tankstelle auf dem Weg ankommen. 125 l für 1.268 km - trotz Holland Track ein Schnitt knapp unter 10 l/100 km. Das senkt den Schnitt über die Mietzeit auf 10,753 l / 100km (2.128,83l für 19.801 km), was angesichts dessen, was wir dem Troopie zugemutet haben - CSR, Gunbarrel Hwy, Holland Track - wirklich gut ist. Dann sind wir bei TCC, 5 Minuten zu früh. An der Straße hängt kein Hinweis, gut, dass wir uns die Adresse gemerkt haben. Thomas steht schon bereit und geht seinen eigenen Plan durch, um alles nachzusehen. Es ist alles zu seiner Zufriedenheit. Ich nenne auch unsere Probleme mit dem Zelt vergesse allerdings, das fehlende Gas und den nicht richtig betankten Dieseltank zu erwähnen. Der Holland Track ist seiner Meinung nach eine Zumutung für das Auto, er ist ihn unlängst gefahren.
Thomas zeigt mir dann, wie die Troopies zukünftig aussehen werden, er hat einige Ideen: 
Ein anderes Dachzelt, quer eingebaut
das Awning bereits montiert, es muss nur rausgezogen werden
eine (doppelt so große) Gasflasche auf dem Dach, aber ohne Compartment
die Kühlbox (nicht mehr von Engel) längs eingebaut um Platz zu sparen
das Switchboard hinten links anstelle des Wassertanks
der Wassertank hinten rechts mit herausziehbarem Duschschlauch
keine Küche mehr zugunsten von mehr Stauraum
Ein fest eingebauter Kompressor hinter dem Switchboard
Maxtracks an Dachbefestigung
Stoßstange mit zwei Ersatzrädern zum ausklappen.
Macht insgesamt einen guten Eindruck. Ach ja, unsere Blattfedern hatte er eingebaut, um zu sehen, wie die mehr auf bequemes Fahren ausgerichteten Federn, die auch 5cm mehr Bodenfreiheit mitbringen, sich im täglichen Gebrauch „machen“. Nun, ich kann mich nicht beklagen, das Fahrverhalten war gut. Auch mit der Zusatzlast während der CSR war uns nichts negativ aufgefallen.
Gerade, als wir uns verabschiedet haben, um Wynne entgegen zu gehen, kommt er um die Ecke. Das ist auch gut so, denn wenig später gießt es wieder wie aus Kübeln.

Nachmittags unterhalten wir uns wieder, und wieder geht es um die Dinge, die uns bewegen. Auch am Abend bleibt es so. Elfriede hat ein wunderbares Chili sin carne gemacht. Ich mag es lieber ein wenig schärfer, aber da kann ich ja nachhelfen. Die Tageshöchsttemperatur war heute 12 Grad, was bin ich froh, dass wir das nicht in Zelt und Auto aussitzen müssen. Wie gesagt, der Winter ist zurück in Perth und wahrscheinlich in ganz South Western Australia. 



Wednesday, October 30, 2019

Darlington / Perth - 30. Oktober

Als ich vollgepackt mit den Frühstückssachen - Geschirr und Lebensmittel, Teewasser - zur Campkitchen komme, ist sie verschlossen. So ein Mist. Also zurück zum Troopie, da kommt der Zusatzkocher nochmal zum Einsatz. Zuerst das Teewasser, dann die Spiegeleier. Denn wir haben noch drei Eier übrig, die gibt es heute morgen.

Dann packen wir zum letzten (da ist es wieder, dieses Wort!) Mal alles zusammen und machen uns auf den Weg zur Trainstation in Midland. Parken im Overflow, auf Gravel, kostet nichts. Dayrider, also Tageskarten, gibt es erst ab 9 Uhr, aber eine Angestellte von Transperth sagt uns, dass es ohnehin billiger ist, ein Ticket für die Fahrt in die Stadt zu kaufen, dort einen der vier CATbusse zu nehmen (oder auch alle, entsprechend dem Fahrtziel) und für die Rückfahrt wieder ein einfaches Bahnticket zu lösen. So machen wir es dann auch. CAT ist Central Area Transit.

In Perth gehen wir ein wenig spazieren, machen eine Rundfahrt mit dem blauen CAT, kaufen dann bei Apple ein neues iPhone. Das zieht sich hin, aber wir warten nicht, bis alle Apps heruntergeladen sind, sondern verlassen das Geschäft vorzeitig. Momentan werde ich noch das sechster benutzen, da brauche ich auf dem neuen die Apps noch nicht - und lade dann einfach immer die, die ich wirklich brauche.
Während einer weiteren Rundfahrt mit dem roten CAT, um einen Überblick zu bekommen, ruft Wynne an, sie sind jetzt zuhause. Wir essen aber erst noch was, bevor wir uns auf den Rückweg zum Auto machen. Außerdem telefoniere ich mit Bianca und lasse mir den Slot um 12 zuteilen. Ich habe allerdings noch keine Idee, wie wir von Málaga wieder zurückkommen, entweder nach Perth oder sogar direkt nach Darlington. Das müssen wir noch besprechen. Einen Bahnanschluss gibt es dort jedenfalls nicht. Das waren Bassendean wesentlich besser. 

Und so wird es drei, bis wir in Darlington eintreffen, gerade noch rechtzeitig vor dem Regen. Der allerdings nicht viel mehr ist als ein Nieselschauer. Hoffentlich bleibt der Landcruiser einigermaßen sauber. Wenig später gießt es wie aus Kübeln, die Sicht ist nahe Null. Wir sind froh, bei diesen Verhältnissen nicht (mehr) auf den Aufenthalt im Freien angewiesen zu sein.

Wir erzählen von der Reise. Ich finde es erstaunlich, wieviel Elfriede noch weiß von der 16er Fahrt und wo wir damals waren. Dass die letzten drei Wochen denen vor drei Jahren sehr ähneln. Später dreht sich das Gespräch mehr um Politik und die merkwürdigen Zustände in Europa. Aber hier ist natürlich auch nicht alles Gold was glänzt und in der Flüchtlingsfrage sind die Australier alles andere als leuchtende Vorbilder. Wie im Fluge. Vergeht die Zeit und schon ist es halb zehn und damit höchste Zeit ins Bett zu gehen.

Unsere Position ist fast wie gestern, nämlich 31-54-45 / 116-4-31, aber viel höher, 190m. Morgen gibt es keine Position, da sind wir immer noch hier, dann aber ohne das Auto.

Midland / Perth - 29. Oktober

Der Platz, dessen Sitzgruppe wir durch die Leiter des Zelts blockieren, war gestern Abend dann doch belegt, aber da sich niemand beschwert, haben sie den Tisch wohl nicht gebraucht. 

Kurz vor fünf wache ich auf, wenig später klettere ich die Leiter hinab und beginne den Tag. Nach dem Frühstück an besagter Sitzgruppe packen wir zusammen und starten. Die Car Wash’s, an denen wir vorbeifahren, haben alle noch geschlossen und so sind wir schon in Riverton, als ich auf der Gegenrichtung einen sehe, der so aussieht, als sei schon jemand aktiv. Dem ist so, der U-Turn hat sich gelohnt. Der ziemlich junge Inder oder Pakistani oder Singhalese oder ... ist sehr eifrig, meint dann, dass er etwa eine Stunde braucht. Das ist ok, wir gehen solange in die Mall. Am Ende wird es 10 nach 9.

Nach einem Espresso - es ist noch früh genug dafür - bummeln wir herum. BWS hat bereits geöffnet, hier gibt es da also keinerlei Beschränkungen. Wahrscheinlich wohnen in der Gegend keine Ureinwohner mehr. Aber erst kaufen wir bei Woolworths eine Dose Tomatenmark für das Abendessen. Dann ist es soweit, der Troopie sollte fertig sein. Ich hätte ihn fast nicht erkannt, so sauber ist er. Das haben die beiden gut gemacht. Kurz zu BWS, dann fahren wir weiter zum Banksia Tourist Park. Es ist gerade 10 Uhr, also eigentlich Check Out Zeit, dennoch können wir schon einchecken und auch gleich den Platz beziehen. Entgegen des Wetterberichts ist es warm und sonnig, der angedrohte Regen ist um einen weiteren Tag in die Zukunft verschoben.

Es ist ja auch wichtig, dass es heute einigermaßen trocken ist, denn wie sollten wir sonst das Innere des Autos abgabebereit machen? Sogar bei sonnigem Wetter, wenn alles aus dem Auto geräumt werden kann, dauert es mehr als vier Stunden, bis wir mit der Arbeit fertig sind. Mal sehen, ob‘s gut genug ist. Allerdings ist es jetzt ein bisschen spät, um noch mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Stadt zu fahren.

Abendessen in der Campkitchen, damit a) alles sauber bleibt und wir b) zwei volle Gasflaschen abliefern bei der Rückgabe. Unterhaltung mit einem Neuseeländer aus Christchurch, der nach einem Jahr an der australischen Ostküste jetzt den Westen bereisen will. Weil wir noch zwei verschiedene Teigwarenreste haben, Spaghetti und Spirelli, koche ich alle. Das ist zwar eigentlich zu viel für uns und es ist auch niemand zufällig mit, aber dann wird doch alles verzehrt. Nur für ein oder zwei Timtam ist jetzt kein Platz mehr.

Unsere heutige Position ist 31-55-47 / 116-1-20, 40 m hoch.

Tuesday, October 29, 2019

Fremantle - 28. Oktober

Und wieder ist der Himmel grau statt Sonnenaufgangsfarben zu tragen. Aber diesmal ist es angekündigt. Warm genug für das Frühstück im Freien ist es dennoch, obwohl ein mittlerer Wind weht. 


Die „Ein Uhr Kanone“ von Fremantle


Wäsche waschen und aufhängen und die Küche putzen, Wäsche abhängen und verstauen, nachfragen wegen des Refills der Angebrochenen Gasflasche. Dann machen wir uns auf den Weg zum blauen CAT. Das ist ein kostenloser Bus, der eine Rundfahrt macht. Man kann überall zu- und aussteigen oder auch einfach sitzenbleiben. Es sind die gleichen Busse wie in Broome. 
Fremantle Markets - leider nur an Wochenenden geöffnet

An der Esplanade steigen wir aus und durchwandern dann stundenlang diesen Teil Fremantles, um letztendlich 1 1/2 Stunden zu früh am Beacon, einem Yogaashram, zu sein. Dort sind wir mit Bobi verabredet. Nach einiger Wartezeit merke ich, dass wir an der falschen Seite des Ashram sind. Kaum macht man es richtig...

Nach mehr als einer Stunde Meditation - wobei ich sie trotz aufgedrehter Hörgeräte nicht verstehe - gibt es eine Schüssel Suppe, dabei reden wir noch ein wenig über vergangene Zeiten. Und dann brechen wir auf. 

Knapp 40 Minuten später sind wir wieder beim Troopie. Ich lass‘ noch die Gasflasche auffüllen, trinke ein Bier und gehe dann ebenfalls ins Bett.